Lorberbewegung zwischen Fundamentalismus und Subjektivismus |
derzeit existieren
in der Lorberbewegung drei unterschiedliche Strömungen.
1) Der sog. Mainstream hält
sich an Lorber inklusive L. Engel und G. Mayerhofer.
Hier wird insbesondere das sich bei Lorber offenbarende persönliche
Gotteszentrum, der Vater, als Trennungslinie zwischen gut und böse definiert
(insbesondere durch den Geistesfreund Wilfried S.) und alles, insbesondere
die Dudde-Offenbarung, verteufelt, wo dieses persönliche Gotteszentrum nicht
niet- und nagelfest genant wird.
Einwand: Hier wird übersehen, dass Jesus sich nur im höchsten Liebehimmel
als dieses persönliche Gotteszentrum offenbart (siehe Robert Blum Bd. 02,
Kap. 283, V. 12 und 13), während Er im Liebe/Weisheits- und im Weisheitshimmel
nur als Sonne erscheint, was der obigen Argumentation den Boden entzieht.
Da der Menschensohn
im Großen Evangelium ziemlich in den Hintergrund tritt, meinen manche Lorberfreunde
in Jesus habe sich direkt die Weisheit Gottes, der Logos, inkarniert. In
der Jugend Jesu heißt es jedoch: [JJ.01_000,02] „Ich Selbst
habe müssen so gut wie ein jeder andere ordentliche Mensch erst an einen
Gott zu glauben anfangen...“ Daß die Weisheit Gottes nicht erst anfangen
musste, an Gott zu glauben, scheint mir offenkundig. Im Großen Evangelium heißt es zur Kreuzigung
Jesu: [GEJ.01_021,03]
„...Aber nicht der eingeborene
Sohn Gottes (die Weisheit, der Logos, der Verf.), sondern nur des Menschen Sohn
wird gleich der ehernen Mosis-Schlange in der Wüste erhöhet werden,...“ Insofern ist hier von dem Menschensohn, dem
essentiellen Geist, dem geschaffenen Geistwesen Jesus bzw. seine geschaffene
"göttliche Seele, welche war der eigentliche Sohn" [JJ.01_299,18]
(der sich nach der Kreuzigung
mit dem Gotteszentrum vereinigte) die Rede, dessen Existenz bei vielen Lorberfreunden
abhanden gekommen ist, woraus eine weitere fehlerhafte Abgrenzung zu anderen
Offenbarungen abgeleitet wird.
Mit Scheinbegründungen wie z. B. wenn man einen Diamanten hätte, dürfe
man keine anderen Edelsteine dazustellen, offenbart einer lediglich eigene
Begrenzungen, im vermeintlichen Glauben, er erweise damit Jesus einen Gefallen.
2) Die fundamentalistische Strömung
grenzt alles nach Lorber aus, hält bereits L. Engel für ein Werkzeug des
Satans und versucht alles nach Lorber abzuqualifizieren.
Die Hauptargumentation dieser Strömung (Gerd G. (der allerdings noch
Mayerhofer befürwortet), früher auch Josef D.) besteht in einer kritischen
Betrachtung der Biographie Leopold Engels und seiner Bestrebungen sich
an die Freimaurerszene anzulehnen, ja selbst eigene Freimaurerlogen zu
gründen.
Weiterhin wird gesagt, L. Engel hätte von Luzifer direkt die kleine
Schrift Luzifers Bekenntnisse- übermittelt bekommen und die Ähnlichkeit
mancher Sätze wie im 11. Band beweise den gleichen Inspirator, kurzum der
11. Band stamme von Luzifer und durch die Annahme des 11. Bandes hätte sich
die Lorberbewegung den Einflüssen Luzifers geöffnet.
Einwand: So genau man die Kontakte von L. Engel auch untersucht, so
wird eigenartigerweise übersehen oder gar unterschlagen, dass es zwischen
L. Engel und dem Hauptverbindungsmann zur Freimaurerszene, Theodor Reuß,
1903 zu einem Bruch gekommen ist, wodurch Engels Verbindung zum internationalen
Freimaurertum abriß, er also aus der geistigen Welt vor einem Abrutschen
bewahrt wurde. (Entscheidender historischer Fehler von GG)
Während sich der 11. Band nahtlos an das Große Evangelium anlehnt und
keine inneren Widersprüche aufweist, ist Luzifers Bekenntnisse, eine Schrift
die L. Engel medial empfangen hat, voller innerer Widersprüche.
Luzifer müsste also innerhalb weniger Jahre völlig verblödet sein,
wenn er der Inspirator des 11. Bandes wäre (entscheidender interpretatorischer
Fehler von GG), womit dieser Nachweis, der 11. Band sei von Luzifer, hinfällig
ist. (Vermutlich war der inspirierende Geist von "Luzifers Bekenntnisse"
eine erdgebundene Seele, die sich als Luzifer ausgab, um sich wichtig zu
machen. Wie auch bei vielen „Marias“, wer würde sich schon für die Offenbarungen
eines „Lieschen Hinz oder Kunz“ interessieren?)
In der Kritik von GG wird über L. Engel gesagt er sei ein „Schreiblustiger“
gewesen, gleichzeitig wird ihm angekreidet, er wäre von dem Geist, der durch
ihn den 11. Band geoffenbart hätte, zum Schreiben gezwungen worden. Ein
Schreiblustiger, den man zum Schreiben zwingen musste.
Dieser Widersinn führt sich und damit die Kritik am 11. Band, neben dem
entscheidenden historischen und dem interpretatorischen Fehler, ad absurdum.
Zusätzlich
übernimmt diese Strömung die Argumentation aus Punkt 1 (Einwand siehe dort).
3) Die subjektivistische Strömung
nimmt zwar die a) Lorber-Offenbarung als Basis, mischt jedoch, je nach
Gutdünken, der eine etwas Dudde, der andere etwas Kabbalah, ein weiterer
die Offenbarung nach A. Wolf und wieder ein anderer etwas Yoga oder Nostradamus
zu Lorber hinzu.
b) man bezieht sich einem bestimmten Thema auf Lorber und bei einem
anderen wieder auf Swedenborg, nimmt, was einem gerade in den Kram passt,
ohne sich diesbezüglich zu erklären und dieses Hin- und Herspringen zu
vermitteln.
c) es wird Esoterikwissen zu Lorber hinzugemengt und als Lorber ausgegeben,
ohne die Herkunft solchen Geistesgutes auszuweisen.
Mit kinesiologischen Tests bestätigt man sich nur allzu leicht die
eigenen Vorurteile, die man dann nicht mehr bereit ist, hinterfragen zu
lassen. (siehe z. B. die unterschiedlichen Systeme von NO-Kinesiologen und G. Schumacher. Beim Letzteren
finden sich Penny McLean Elemente unreflektiert mit A. Wolf- und Lorber-Geistesgut
vermengt.)
Subjektivistisch nenne ich diese Richtung aus dem Grund, weil es hier
- so zu sagen - eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, was man mit Lorber
glaubt vereinbaren zu können und zur Lorberoffenbarung hinzumischt, zum
Teil ohne die Hinzufügungen auszuweisen. Argumentativ ist diese Strömung
am schwammigsten.
Am ausgeprägtesten ist die Lorber/Dudde Strömung, die wiederum versucht,
alles außer ihrer Geschmacksrichtung abzuurteilen.
Traurig wird diese Strömung, wenn jemand seinen eigen Geschmack verabsolutiert
und beginnt alles, was außerhalb dessen liegt, mit einer Schlammschlacht
zu überziehen, als ob es nicht ausreichend wäre, vor der eigenen Türe zu
kehren. (Am übelsten sind die Neubannungsdrohungen von Dudde-Leuten gegen
Geistesfreunde, die der Dudde-Offenbarung anlehnend gegenüberstehen.)
Wenig schlüssig ist die Argumentation, andere Offenbarungen brauche
man nicht, vor dem Hintergrund einer solch subjektiven Zusammenstellung.
Das ist genau so richtig und genau so falsch, wenn ein Bibelchrist
sagt, er brauche das Lorberwerk nicht.
Zunächst noch ein paar geschichtliche Betrachtungen über die Lorberbewegung:
In "Psalmen und Gedichte" von J. Lorber
in dem Gedicht mit der Überschrift "Stille
Einkehr" (S. 75) werden letztlich wir alle dazu angeleitet und aufgefordert,
das innere Wort aus der Taufe zu heben.
Insofern spricht es zugunsten der
Lorberoffenbarung, wenn es bis heute eine ununterbrochene Tradition von
Wortempfängern gibt.
Nach Lorber hat Mayerhofer die Tradition des inneren Wortes fortgesetzt
und nach ihm kamen noch eine ganze Reihe anderer Wortträger wie z. B. Johanna
Hentzschel oder Georg Riehle und viele andere (Seltman, Ladner, Kling, usw.).
Bis Georg Riehle kamen all diese Wortträger unmittelbar aus der Lorberbewegung.
Das änderte sich nach dem zweiten Weltkrieg als Wortträger z. B. Bertha
Dudde oder auch Joh. Widmann auch außerhalb der Lorberbewegung bekannt
wurden.
Für mich ist das nichts ungewöhnliches, möchte Jesus doch möglichst
viele Menschen ansprechen und auf sein lebendiges Wirken aufmerksam machen.
Teils haben diese Offenbarungen bestimmte Themenschwerpunkte, die bei
Lorber begonnen, jedoch nicht ins Detail ausgeführt wurden.
All diese späteren Offenbarungen
können die Offenbarung nach Lorber weder übertreffen noch diese ersetzen.
Seit der Dudde-Offenbarung haben führende Lorberfreunde (Wilfried S.)
begonnen sich von den späteren Offenbarungen abzugrenzen und diese zu verteufeln.
Infolgedessen entstand eine außerordentliche Enge und ein giftiges
Klima auch unter den Lorberfreunden, von denen viele an den späteren Offenbarungen
Gefallen fanden.
Dieses giftige Klima ist ja leider bis heute (Internet Gruppe) spürbar
(in Mail 8082 vom 1.7.03 im Freundeskreis-Lorberliste kommt zum Ausdruck,
daß nun auch schon Mayerhofer auf der Abschussliste der Fundamentalisten
steht, von Dudde ganz zu schweigen).
Selbst bei den gemäßigteren Lorberfreunden merkt man in Aufsätzen und
Vorträgen den Nebengedanken der Abgrenzung von weiteren Offenbarungen an.
Das bedeutet jedoch nichts anderes, dass sich große Teile der Lorberbewegung
vom lebendigen Wirken des Geistes verabschiedet und in einer vernunftlastigen
Theologie gelandet sind, die sich schon durch ihre Herangehensweise auch
die geistige Wiedergeburt verunmöglicht hat, obwohl man meint der Wiedergeburt
durch eine solche Einstellung näher zu kommen.
Ein ganz fataler Irrtum.
Kaum jemand
aus der Lorberbewegung hat über die Unterschiede zwischen
Lorber und Swedenborg nachgedacht und daraus einen Maßstab zur Beurteilung
anderer Offenbarungen zu gewinnen versucht.
Swedenborg ist für die Fundamentalisten eine Art Peinlichkeit. In diesem
Sinne schrieb R. Wölfl:
„Selbst unter den Neuoffenbarungsfreunden gibt es in dieser Frage keine
übereinstimmenden Meinung, so dass sich dadurch die berechtigte Frage erhebt,
an welcher Zeit tatsächlich von Neuoffenbarungen gesprochen werden kann.
Im Grunde genommen hat jedes Zeitalter seine Neuoffenbarungen gehabt,
und so soll hier auch nur herausgestellt werden, ab welchem Zeitraum in
der Neuzeit von Neuoffenbarungen Gesprochen werden kann. Es stellt sich damit die Frage, ob
auch die Schriften von Emanuel Swedenborg (1688-1772) mit zu den Neuoffenbarungen
gerechnet werden können?
Diese Frage ist m. E. zu verneinen,... (Hervorhebung von mir,
(H-D U)
Wenngleich nun zwar
einige Neuoffenbarungsfreunde noch ganz gerne die Zeit von Emanuel Swedenborg
der Neuoffenbarungszeit zurechnen möchten, gilt es hier aber zusätzlich
noch zu bedenken, dass E. Swedenborg gem. dem Buch „Himmelsgaben“, Bd. 1,
Seite 17 von JL, dieser zwar vom Herrn selbst erweckt, aber noch durch
Engel im Geiste des Herrn geführt und belehrt wurde.“ Wölfl, Heft 01, S.
6)
D. h. Wölfl würde Swedenborg am liebsten aus der NO streichen, weil ihn dieser in ein Toleranz-Dilemma bringt, denn eigentlich müßte er Swedenborg kritisieren und verwerfen, weil man ja laut Dudde gegenüber Fehlern keine Toleranz üben darf, andererseits steht Swedenborg unter den schützenden Flügeln der Lorber-Offenbarung.
Über die einleitenden Worte zur "Wahren Christlichen Religion": "Ebenso ist es heut zu Tage; wofern daher der Herr nicht abermals in die Welt käme im Göttlich=Wahren, welches das Wort ist, so könnte niemand selig werden" setzt sich R. Wölf "souverän" hinweg, gerade Swedenborg mit seiner Entsprechungsdeutung der Bibel, muß jedoch als unverzichtbarer Teil der Neuoffenbarung gelten; indem Roland Wölf sich dazu in Gegensatz bringt, leistet er gewissermaßen eine Art Offenbarungseid, der seine gesamten Betrachtungen in Frage stellt, bzw dokumentiert, daß er für sein verengtes Lorber/Dudde Verständnis Teile der NO locker über Bord zu werfen bereit ist und diverse seiner Kritiken aus einem solchen verengten Verständnis heraus verfasst sind.
Auf der Homepage des Lorberfreundes G. Gutemann sucht man nach Swedenborg bezeichnender Weise ebenfalls vergeblich.
Als Denkanstoß daher meine Ausführungen zu diesem Unterschied:
1) Im Gegensatz zu den anderen Neuoffenbarungen, weiß Swedenborg nichts über eine Urschöpfung zu berichten,
in der ein Geisterfall stattfand (das verneint er ganz entschieden),
was erst die Bildung einer materiellen, gefallenen Schöpfung nach sich zog.
2) Insofern kommt
bei Swedenborg auch kein Luzifer als Anführer eines Abfalles von Gott vor
(Die Existenz eines persönlichen Luzifer bei Lorber hat W. Schlätz überzeugend
herausgearbeitet, weswegen ich auf diese Arbeit verweise, obwohl dieser
Geistesfreund sich bei der Abgrenzung von anderen Offenbarungen große Schnitzer
geleistet hat: "Die Gottheit besitzt ein
ungeschaffenes, menschlich- geformtes, endliches
und persönliches ZENTRUM, aus Dem erst alle Gottheit, die den unendlichen
Raum erfüllt, hervorgeht." (WS) (Dudde-Kritik von Wilfried Schlätz S. 7) "Weil also Gott Seinem persönlichen ungeschaffenen ZENTRUM
nach ein vollkommenster ungeschaffener Mensch ist, daher dürfen und sollen
wir uns unseren GOTT und SCHÖPFER hinsichtlich Seines persönlichen ZENTRUMS
als einen begrenzten vollendetsten Menschen
vorstellen..." (Dudde-Kritik von W. S. S. 8 und auch das Gotteszentrum strahle
das Leben aus in einen "dreidimensionalen" Raum (WS im Wortheft
1-2 2000)
"Ein endlicher Gott aber schließt ja schon mit dem Begriffe ,endlich'
alle Göttlichkeit aus!" [HGt.02_138,16]
Heißt es unmißverständlich in der Hausshaltung
Gottes, was gleichzeitig bedeutete, daß es sich bei
der Vorstellung eines "endlichen Gotteszentrums" um die Projektion des endlichen, gefallenen Menschen auf Gott handelt.
Siehe: Das
Gottesbild der Dudde-Kritiker)
3) ebenso wenig die sieben Geister, welche die sieben göttlichen Eigenschaften
in Gott und im Menschen ausmachen desgleichen auch keine ungefallenen
Engel, die im Himmel bei Gott verblienen sind..
4) Swedenborg kennt keinen Durchgang der gefallenen Geister durch das
Mineral-, Pflanzen- und Tierreich und ebenso wenig eine Reinkarnation der
Seele bzw. des Geistes.
5) Ein in die Hölle gewanderter Geist muß, von absoluten Ausnahmen
abgesehen, dort auf Zeit und Ewigkeit verbleiben, ein Entwicklungskonzept,
einen solchen Höllengeist zur Umkehr zu bewegen, wird bei Swedenborg nicht
wiedergegeben und insofern findet man in seinen Schriften nicht den Gedanken
an eine „Allversöhnung“, der in allen Neuoffenbarungen seit Lorber (Dudde,
A. Wolf usw.) ausgesprochen wird.
(§ 220 des geistigen Tagebuches von Swedenborg schildert eine solche
Ausnahme, woraus sich bei Swedenborg kein allgemeines Konzept zur letztendlichen
Auflösung der Hölle ableiten läßt. In seiner Hauptschrift „Himmel und Hölle“
kommen solche Ausnahmen nicht vor.)
6) Gott fließt laut Swedenborg zwar in den Menschen ein, sofern dieser
sich Ihm zuwendet, explizit von einem „Gottesfunken“, einem direkt mit
dem Zentrum der göttlichen Liebe zusammenhängenden Wesensteil im Innersten
des Menschen, wird bei Swedenborg im Gegensatz zu Lorber jedoch nicht gesprochen.
Weil Swedenborg bei Lorber als „gut und wahr“ charakterisiert worden
ist. ([Himmelsgaben Bd.02_42.03.14.b,21] Swedenborg ist wahr und gut, solches
kannst du glauben,...) lässt man Swedenborg neben Lorber stehen, beruft sich
zuweilen auf ihn oder klammert Swedenborg einfach aus, reflektiert aber
nicht diese großen Unterschiede zwischen den beiden.
Gerade die Defizite Swedenborgs (insbesondere das Fehlen eines persönlichen
Luzifer und eines Falles geschaffener Urgeister) hätten ihm von Lorber-
und erst recht von Duddefreunden (von der Dudde-Offenbarung her gesehen,
ist die Existenz eines persönlichen Luzifer völlig unstrittig) längst eine
vernichtende Kritik eingebracht, wenn nicht Jesus bei Lorber ein positives
Urteil über Swedenborg abgegeben hätte.
An den nicht zu übersehenden Differenzen zwischen Lorber (und im Punkt Luzifers besonders auch zur Dudde Offenbarung) und Swedenborg und der gleichzeitigen Würdigung Swedenborgs bei Lorber wird die Differenz zwischen vielen menschlichen Urteilen und einem göttlichen Urteil überdeutlich sichtbar.
Diese Großzügigkeit
des göttlichen Urteils bei Lorber betreffs Swedenborg wird hoffentlich in
absehbarer Zeit auch auf die Lorber- sowie Dudde-Freunde abfärben und deren
Urteil über weitere Offenbarungen beeinflussen, zumal das göttliche Urteil
über Swedenborg einer Reinigung des göttlichen Wortes im Sinne eines Lorber-
oder Dudde-Fundamentalismus geradewegs entgegensteht, ganz im Gegensatz
zu der inneren Reinigungsarbeit, die ein jeder Neuoffenbarungsfreund nach
bestem Vermögen mit Gottes Hilfe erbringen soll.
Daher mein Plädoyer für eine wohlwollende Offenheit diesen Offenbarungen
gegenüber.
Das bedeutet nicht, dass man nun anfangen müsste die Dudde- oder alle
anderen Offenbarungen seit Lorber zu studieren oder an jeden neuen Wortempfänger
anzuhängen, außer jemand fühlt sich dazu berufen.
Denn das Ziel ist ja nicht alle vom Herrn kommenden Offenbarungen zu
lesen, sondern das Ziel ist die Tatliebe zum Nächsten aus der Liebe zu
Jesus sowie die Vereinigung mit Ihm im eigenen Herzen, was jedoch nur möglich
wird, wenn man sein lebendiges Wirken prinzipiell akzeptiert und nicht meint
nach Lorber oder Dudde sei damit Schluß.
Eine solche Einstellung wäre der Anfang einer Verstandes-Theologie
und somit eine Blockade auf dem Weg zur Wiedergeburt. (Leider sind Teile
der Lorberbewegung in diese Lorber-Theologie hineingeschlittert)
(Der Geistesfreund Helmut B. sagte mir einmal: Lorber sei für ihn etwas
so Großartiges, damit werde er sein ganzes Leben nicht fertig. Eine solche
Einstellung kann ich ohne weiteres akzeptieren. Hier wird nichts schlecht
gemacht, sondern sich ausschließlich auf das Positive konzentriert. Angesichts
der auf uns zukommenden Endzeitereignisse gilt es jedoch nach der Einheit
der Christenheit und im Besonderen der NO-Bewegung zu trachten, was ich
u. a. als meine Aufgabe ansehe.)
Betrachtet man die Themenschwerpunkte weiterer Offenbarungen, so lässt
sich unschwer feststellen, dass die jeweiligen Themata bei Lorber zwar
angedeutet, jedoch nicht näher ausgeführt wurden. Dadurch ergeben sich
entscheidende Gründe diese weiteren Offenbarung zu Lorber hinzu zu ziehen,
womit ich mich quasi als
4. Strömung profiliere, die in Ansätzen zwar schon in den 80er Jahren
von den Geistesfreunden Karl Dvorak, Margarete Eckel und Franz Deml (Lorber + Intermediarius)
begonnen, jedoch
nicht in dem mir notwendig erscheinenden Umfang ausgeführt wurde:
1) Die geistige Urschöpfung
Bei Lorber lesen wir lediglich: "Und siehe, da wurden gebildet
drei, und aus ihnen gingen
hervor sieben! Und die drei waren gleich der Liebe, dem Lichte
und der Gottheit,"
und später: „und der Oberste der drei, gleich dem Lichte der
Gottheit, entzündete sich in seiner Begierde, um sich der Gottheit vollends
zu bemächtigen. Durch ihn entzündete sich ein großer Teil der Geister, die
durch ihn wurden; und durch sie erbrannte auch die Gottheit in Ihrem Grimme
gleich den zwei niederen Geistern der drei und schleuderte die böse Rotte
in die Tiefe der Tiefe ihres Zornes.“ [HGt.01_005,14]
Der Tätigkeitsbereich der Drei und der Sieben und wie es dazu kam,
dass Luzifer sich entzündete, um sich der Gottheit zu bemächtigen, ist
ausführliches Thema der Offenbarung nach Anita Wolf.. (Die „Geistige Sonne“
von J. Lorber behandelt nicht dieses Thema.)
Das freiwillige Anlegen eines himmlischen Gewandes (Robert Blum 2,
Kap. 182 ff) schildert die Umkehr Satanas, so
daß auch dieses von A. W. ausführlich geschilderte Ereignis bei J. Lorber
seine Bestätigung findet.
(Die Dudde
Kundgabe gegen A. Wolf erhielt B. Dudde nach lesen eines Buches von A.
Wolf <Nr. 8995>. Während die Dudde-Anhänger in der Frage der Entstehung
des Bösen davon ausgehen, dass Lorber durch ein Gespräch über dieses Thema
voreingenommen war, was in seine Offenbarung einfloß, sind sie völlig blind
der Tatsache gegenüber, dass bei Dudde genau das selbe der Fall war, nämlich
dass sie bei der Kundgabe gegen A. Wolf bereits voreingenommen war, was
in diese Kundgabe <Nr. 8995> einfloß.)
2) Endzeit
An sich ein Thema das bei Lorber bereits ausführlich behandelt wird,
jedoch mit der Aussage, dass es nach 1920 keine Kriege mehr gibt und das
ganze Endzeitgeschehen einen mehr evolutionären Charakter annimmt. ([GEJ.08_185,10]
So man nach dieser Meiner Gegenwart eintausend, achthundert und nahe neunzig
Jahre zählen wird, da wird es nahe keinen Krieg auf der Erde mehr geben,...“)
Nimmt man als
Geburtsjahr Jesu das Jahr 6 vor unserer Zeitrechnung, so hätte nach dieser
Prophezeiung noch nicht einmal der erste Weltkrieg geschehen dürfen.
Offenbar hat die
Menschheit eine historische Chance vertan und die krassere Variante gewählt,
was leider durch die Dudde-Offenbarung präzisiert werden mußte, die kurz
nach Ablauf des bei Lorber genannten Datums begann. (Da die überholte Prophezeiung
bei Lorber in den sog. 4 Reinigungsfeuern enthalten ist, kann man nicht
diese der Dudde-Offenbarung entgegenstellen.)
Darüber hinaus können mit der etwas einfacheren Dudde-Offenbarung und
ihrer zeitnaheren Sprache andere Bevölkerungsschichten angesprochen werden
als mit dem Lorberwerk.
3) Reinigung und
Ausbildung der sieben Geister
Für den
Weg zur Wiedergeburt (neben der Übung der 7 Viertelstunden) ein eminent
wichtiges Thema, welches von Raphael im 7. Band des GEJ zwar angeschnitten,
jedoch nicht erschöpfend behandelt wird.
Da die Barmherzigkeit die sieben Geister zusammenfasst, meinen manche
Lorberfreunde, es genüge, den Geist der Barmherzigkeit auszubilden. Jesus
kommt etwas später im 7. Band auf dieses Thema zurück und sagt ausdrücklich:
[GEJ.07_043,09] „Du hast ja auch gehört, wie die Geduld auch ein Urgeist
Gottes im Menschen ist und gleich allen andern sechs Geistern gestärkt und
ausgebildet werden muß,...“ Ein klarer Hinweis, daß neben der Barmherzigkeit
auch alle anderen sechs göttlichen Urgeister im Menschen ausgebildet werden
sollen.
"Haltet
... aber desto näher euer Herz , so werdet ihr den
wahrhaften Sieg des Lebens in euch erkennen und werdet euch aufschwingen
können zu dem siebenfachen Lichte, und zum dreifachen Lichte über das
siebenfache Licht !" (J. Lorber, Die Fliege, S. 84)
Dieses Thema, das für den Weg zur Wiedergeburt so überaus bedeutungsvoll
ist, liegt der Offenbarung des Heimholungswerkes bzw. Univ. Leben zu Grunde,
seit Mitte der 90 Jahre hat auch der Liebe-Lichtkreis in Nürnberg eine Offenbarung
(Jesus
Christus lehrt: Der Weg zur Einheit durch die Liebe) zu diesem Thema
erhalten, welche in der Lage ist, die Lehren des UL zu ersetzen.
4) Die Verdichtung seit dem Fall Luzifers und die Zurückentwicklung
ins Geistige.
Dieses Thema wird in den
Schriften Rudolf Steiners, Max Heindels und der Theosophie behandeltallerdings ohne um ein ursprüngliches
Lichtreich und einen Schöpfungsfall unter Führung Luzifers zu wissen, was
eine mangelnde Kenntnis Jesu Christi und seiner Bedeutung für die Rückentwicklung
der Gefallenen nach sich zieht.
Von wesentlicher Bedeutung sind auch Steiners Beitrag zur Philosophie
(Erkenntnistheorie), dargelegt in seiner Schrift: "Die Philosophie der
Freiheit", sowie seine Schilderung des Weges zur Wiedergeburt: "Wie erlangt
man Erkenntnisse der höheren Welten?".
Die sieben großen Zeiträume
der Weltenentwicklung wurden unabhängig von Steiner auch von Max Heindel sowie Johanna
van der Meulen (Intermediarius) gesehen und beschrieben. Letztere kam auf
dem von Steiner beschriebenen Weg zur Einweihung, so daß es auch für den
geistigen Weg nach Steiner eine praktische Bestätigung gibt, sie hat dabei
einige der wichtigsten Defizite Steiners berichtigt.
(Zu der von manchen
Lorberfreunden übernommenen Diffamierung R. Steiners als "Hochgradfreimaurer"
folgender Hinweis: "Es gibt keinen einzigen schriftlichen Beweis dafür,
dass Reuss den Steiner zum O.T.O Mitglied, geschweige denn zum Leiter
eines O.T.O.-Zweiges, gemacht hätte." siehe: http://user.cyberlink.ch/~koenig/steiner_.htm)
NO-Freinde übersehen, daß sich Rudof Steiner in die Tradition Goethes
gestellt hat, der wiederum stark von Swedenborg beeinflußt
war, so dass auch bei R. Steiner der Einfluß Swedenborgs indirekt vorhanden
war.
5) Die Bücher des
Intermediarius (Joh. van der Meulen) vermitteln den Überblick und die Zusammenhänge
der verschiedenen Ebenen und damit auch der unterschiedlichen Offenbarungen
(für den Durchblick: condicio sine qua non).
6) Auch den nicht-christlichen Bestrebungen hin zu Gott (Yoga, Zen usw.) gegenüber, wird im Werk Lorbers eine adäquat tolerante Einstellung gepflegt: „Sage es den Kindern, und sage es allen, sie mögen sein, welcher Religion sie wollen – ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken, ob Brahmi, ob finstere Heiden –, kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohne, welche aber ist der heilige Geist in euch...“ [HGt.01_004,09]
Sofern sich feststellen
läßt, daß bei Lorber ein Themenbereich angesprochen, jedoch nicht ins
Detail ausgeführt wurde, läßt sich ein Anknüpfungspunkt ausmachen und eine
solche Offenbarung, sofern diese einer der drei Himmelsebenen angehört,
mit nachvollziehbaren Gründen zu Lorber hinzufügen.
Insofern ergibt sich daraus, mit dem Lorberwerk als Mitte, ein in sich
schlüssig begründbares, offenes theoretisches Model, das, obwohl es auf
geistigen Erlebnissen beruht, auch intellektuell nachvollzogen werden und
im Kern nicht subjektivistisch genannt werden kann, das außerdem die Offenheit
für aktuelle Offenbarungen aus dem inneren Wort einschließt (womit ein subjektives
Moment hinzukommt z. B. Joh. Widmann), was im Einzelfall natürlich
genau zu prüfen ist.
Mit Lorber als sonnenhafter Mittelpunkt und den
genannten Offenbarungen quasi als Planeten (Böhme, Swedenborg, B. Dudde,
A. Wolf, R. Steiner, Intermediarius usw.) läßt sich das Gebäude einer christlich, mystischen
Theosophie erstellen, wie das im Ansatz in meinen Schriften angegangen
wird.
[GEJ.07_054,05] "Aus
solchen vielen Teilenthüllungen des innern, geistigen Sinnes des Wortes Gottes
wird sich dann erst eine wahre und große Licht- und Lebenslehre zusammenformen,
und diese Lehre wird dann sein das große und neue Jerusalem, das aus den
Himmeln zu den Menschen herniederkommen wird. Und die in der neuen Lehre
sein und leben werden, die werden wandeln im neuen Jerusalem und werden darin
wohnen ewig, und ihrer Seligkeiten über Seligkeiten wird ohne Maß und Ziel
nimmer ein Ende sein. Denn Ich Selbst werde bei ihnen sein, und sie werden
schauen alle die zahllosen Herrlichkeiten Meiner Liebe, Weisheit und Allmacht."
"Ihr habt die Freiheit, selbst zu bestimmen, was ihr glauben wollet,
und kein Mensch kann euch diese Glaubensfreiheit beschneiden. Ihr besitzet
auch das Recht, die verschiedensten Glaubensrichtungen gegeneinander abzuwerten,
so daß ihr aus allen Geistesrichtungen das herausnehmen könnet, was euch
zusagt .... "
B. D. 8814
Auf der Grundlage
der Neuoffenbarung und unter Hinzuziehung der Erkenntnisse des Physikers
Burkard Heim kann der Ansatz einer Einheit von Wissenschaft und Religion
erahnt werden (Kurze Zusammenfassung
der Ergebnisse der Heimschen Theorie siehe auch z. B. W. Ludwig, Die erweiterte
einheitliche Quantenfeldtheorie von Burkard Heim, Werke von B. Heim
beim Resch Verlag
oder die folgenden
Internetseiten: 1, 2 und auch www.heim-theory.com).
Diese Einheit ging dem Kirchenchristentum mit der Aufklärung verloren
und ist mit dessen Lehren nicht wieder herstellbar.
Während Einstein
Raum und Zeit zu einer Raumzeit verbundnen hat, führte Burkhard Heim Raum
und Materie auf die Idee einheitlicher geometrischer Strukturen zurück.
Raum ist nicht leer, sondern besteht aus Kleinsteinheiten, den sog. Metronen.
Der Kernpunkt der
Heimschen Theorie beinhaltet die Verbindung der streng kausalen Relativitätstheorie
mit der akausalen Quantentheorie sowie einer Ableitung der 4 Wechselwirkungen
(elektromagnetische, gravitative, schwache und starke Wechselwirkung).
Die Berechnung von Kleinstteilchen
gelang Burkhard Heim (im Gegensatz zur Stringtheorie) unter der Zugrundelegung
von weiteren Dimensionen zusätzlich zu den drei Raum- und der Zeitdimension
sowie der Annahme von weiteren Seinsebenen (Physis, Bios, Psyche, Pneuma,
Psyche und Bios haben für Heim informatorischen und organisatorischen Charakter)
jenseits der Materie (siehe auch: Fritjof Capra, "das Tao der Physik" bzw.
"Wendezeit").
Vor diesem Hintergrund läßt
sich der Gegensatz zwischen Evolutions- und Schöpfungslehre zugunsten einer
geistig gelenkten Schöpfungsentwicklung auflösen. (dazu meine Ausführung: Wissenschaft und Neuoffenbarung)
Anstatt die Einheit und Verbindung mit allen Gemeinschaften zu suchen, in denen die Überwindung des gefallenen Menschen und damit die Wiedergeburt angestrebt wird, sind viele Lorberfreunde zu sehr auf Abgrenzung und Durchsetzung eines abstrakten Lorberbekenntnisses aus.
P.S.
Bei der Ausschau nach den falschen Christussen sehen manche Geistesfreunde
den Wald vor lauter Bäumen nicht, daher möchte ich auch hier den Blick in
die mir wesentlich zu scheinende Richtung und eigentlichen Gegner lenken:
1) Die sogenannten „Gespräche mit Gott“ von
Donald Walsh , eine Offenbarung der finsteren Geisterwelt, die sowohl
in Europa und besonders in Amerika ein Millionenpublikum gefunden hat.
2) Der sog. Maitreya-Christus , dessen
Schriften auf jeder Esoterikmesse zu finden sind. Hier sitzt der Antichrist
bereits in den Startlöchern, während die Freunde der Neuoffenbarung mit
ihren Bruderzwisten sich gegenseitig lahm legen.
P.P.S.
Mir ist
bewusst, dass ich mich mit einer positiven Aussage zugunsten des Univ. Lebens
quasi in die Nesseln setze, halten doch viele Geistesfreunde diese Gruppe
für eine Ausgeburt der Hölle.
Sicher ist dort in den 90er Jahren viel Unschönes geschehen und ich
möchte für die Organisation als solche keine Werbung machen. Unreife Menschen
sind dort in Führungspositionen gelangt, woraus ein Machtmissbrauch resultierte,
was jedoch von Jesus in einer Kundgabe von 1995 klar beim Namen genannt
worden ist: "In euch sollte eine Ausreifung erfolgen. Es ist wenig davon
geschehen. Ihr kommt euch berechtigt vor, für mich zu entscheiden. Das sind
Fehlentscheidungen, die nicht mit mir, also gottlos gehandelt sind... Ihr
habt Kritik an mir und meinem Werk verschuldet durch euer hochmütiges Verhalten.
Ihr hört nicht auf meine Werkzeuge, ihr benutzt sie ..." (Zitiert nach H-W
Jungen, Univ. Leben, S. 103/4)
Bis heute kann ich in der Offenbarung als solcher nichts Schlechtes
sehen, sofern man berücksichtigt, dass diese nicht aus dem Liebehimmel,
wie die Lorber-Offenbarung, sondern dem Liebe/Weisheitshimmel entstammt.
Man sollte nicht den Fehler begehen und das Kind mit dem Bade ausschütten,
d. h. genauso wenig wie man das Christentum mit seinen unzählbar vielen
Greultaten der Lehre Jesu zuschreiben kann, sollte man die Fehler der Organisation
UL mit der Offenbarung als solcher identifizieren.
Glücklicherweise gibt es in der Lorberbewegung kaum Leitungs- und Führungsstrukturen
ansonsten es zu den selben Erscheinungen wie im UL gekommen wäre. (Die unschönen
Auseinandersetzungen zwischen Kurt Eggenstein und dem Lorber-Verlag sowie
der Lorber-Gesellschaft sprechen eine deutliche Sprache. Viele Menschen
fühlen sich vom Fanatismus und der Rechthaberei mancher Lorberfreunde ziemlich
abgestoßen. Ich erspare es mir auf weiteren Fehlern der Lorberbewegung herumzureiten.)
Nimmt man demnach Lorber als Hauptoffenbarung
sowie den Maßstab an Großzügigkeit bzw. Toleranz, der aus Lorber gegenüber
Swedenborg deutlich wird, so lassen sich m. E. ohne Weiteres weitere Nebenoffenbarungen
darum herumgruppieren, ohne dass die Hauptoffenbarung dabei geschmälert
wird.
(Traumatische Erfahrungen in einer Problemgruppe sollten aufgearbeitet
werden, anstatt Ängste nach außen zu projizieren und in Urteile über andere
Offenbarungen und Gruppen einfließen zu lassen.)
Aus der Tatsache, dass die Offenbarung nach A. Wolf durch die sog.
Biberauer Schule zur Rechtfertigung einer „weiblichen Gottheit“ missbraucht
wurde, sollte man keine Ablehnung dieser Offenbarung ableiten, da dieser
Missbrauch nicht der Offenbarung als solcher angelastet werden kann.(Angst
ist ein schlechter Ratgeber, sagt zurecht das Sprichwort)
Wäre das Werk nach A. Wolf tatsächlich gelesen und verarbeitet worden,
hätten Auswüchse wie in Abentheuer (Biberauer Schule) und auch in anderen
Gruppen nicht vorkommen können.
In verschiedenen Gruppen wurde massivst die Demut verzerrt und mit
der Wiedergabe einer ganz wesentlichen Passage aus dem Werk von Anita Wolf
möchte ich meine Ausführungen schließen:
"Doch wisse, daß Ich ewig in die Demut keine Erniedrigung, keine Demütigung
und Unterwürfigkeit gegeben habe, vor Mir keinesfalls gerechtfertigte Dinge,
mit denen ein Kind selbst bei größter Zerknirschung Mir niemals nahen kann.
Einzig die freie königliche Demut führt ein Kind - auch aus tiefstem
Fall - wieder unmittelbar in mein Ur-Herzsein zurück." (Ur-Ewigkeit in
Raum und Zeit, S. 321, 4. Ausgabe S. 309)