2. Kapitel – Der Magnetismus.
22. Oktober 1870
[Sg.01_002,01] Schon heute mittag wurde diese Frage angeregt, und da
die Besprechung dieses Gegenstandes, das heißt unter Meinen
Händen, einige Streiflichter zum Teil auf eure Ideen, zum Teil
aber auch auf den eigentlichen
Gegenstand werfen könnte, die für euch zum Nutzen und zur
Lehre
dienen sollen, so will Ich dir denn einige Worte darüber sagen.
[Sg.01_002,02] Schon in einem früheren Diktat habe Ich euch
gesagt, was eigentlich Magnetismus ist, nämlich – Mein Wille.
Allein
der Magnetismus ist eine Kraft, die ihr auch in den Metallen und
Steinen
antrefft und die auch in den Tieren und endlich im menschlichen
Organismus
ebenfalls sich kundgibt.
[Sg.01_002,03] Es handelt sich nur darum: Was ist denn eigentlich
dieser Magnetismus in den Mineralien und im Eisen? Ferner, was ist
derjenige in den
Tieren? und welcher Unterschied ist in all diesen gegenüber dem
Magnetismus,
der auch im menschlichen Körper und endlich in der Seele des
Menschen
selbst ist?
[Sg.01_002,04] Nun, um dieses alles zu erörtern, müssen wir
zunächst mit dem ersten Begriff dieser Kraft anfangen, wie sie im
Mineralreich euch ansichtig wird. –
[Sg.01_002,05] Die magnetische Kraft ist, soweit ihr sie kennt, eine
anziehende, welche nur Gleiches anzieht, wie das magnetisierte Eisen
nur Eisen anzieht; auch andere Dinge gibt es, die magnetische
Kräfte äußern, aber nicht gerade Eisen, sondern auch
andere Dinge anziehen, wie ihr oft spielend
gesehen habt, daß zum Beispiel Siegellack, ein wenig gerieben,
auch
Papierstückchen anzog; ebenso Bernstein sowie alle Harzarten haben
diese
Eigenschaft. –
[Sg.01_002,06] Nun, diese Eigenschaft des Anziehens, welches ihr im
kleinen mit dem Magnetstein oder bestrichenen Eisen und mit der
Magnetnadel seht, welche eine stete Richtung nach Norden zeigt, bis da,
wo sie auf einem gewissen Punkte angekommen, statt nach Norden, den
Punkt ihres Strebens als in der Erde selbst andeutet. Dieses Andeuten
allein beweist euch, daß diese Kraft, welche ihr mineralen
Magnetismus heißet, in der Erde ihren Sitz hat; und eben nachdem
sie bloß eine anziehende und nicht eine zurückstoßende
ist, so ist sie als Attraktionskraft (Anziehungskraft) eigentlich das
einzige Element, das die ganze Erde samt ihrer Atmosphäre zu einem
Ganzen verbindet.
[Sg.01_002,07] Diese Kraft ist wohl, wie Ich es einst sagte, nur Mein
Wille; allein die materielle Äußerung des Magnetismus ist
nicht mehr als
Mein direkter Wille, sondern nur als eine seiner vielfältigen
Ideen anzusehen.
[Sg.01_002,08] Die magnetische Kraft, welche die Magnetnadel nach
Norden zieht, ist ein Zeuge des großen Stromes, der alles
durchweht und alles zum Zusammenwirken zwingt; darin liegt der
große Zweck verborgen, wo jedes einzelne als Teil des Ganzen nur
einem Zuge folgen muß; ihr nennt es den Zug der Schwere, und Ich
nenne es den vollgewichtigen „Zug der Liebe“.
[Sg.01_002,09] Was bei der ganzen Erde ohne Bewußtsein geschieht,
wo alles fest aneinandergeschlossen seinen großen Zweck
vollführen muß, das ist schon nicht mehr so gefestet im
Tierreich, wo es freier auftritt und nur einzelnen, dem einen oder
andern Tier zu seinem eigenen Aufbau
nötig ist; es ist da die erste stumme und strenge Kraft gelockert
und
verfeinert in bezug auf das Wirken des einen auf das andere.
[Sg.01_002,10] Nachdem aber die Tiere stufenweise aufwärts gehen
und ihre magnetischen Eigenheiten sich stets verfeinern, so gelangen
sie auch endlich als letzte Stufe zum Menschen, der ebenfalls eine
magnetisch anziehende Kraft besitzt, welche jedoch ausgebreiteter und
weitreichender ist als die der Tiere und des Mineralreiches.
[Sg.01_002,11] Der Mensch hat nämlich ebenfalls ein von seinem
Körper ausgehendes „magnetisches Fluidum“ und hat nebenbei aber
auch noch ein von seiner Seele hergeleitetes höheres oder
eigentlich von Mir stammendes Erbteil, mit welchem er, wenn er es zu
benutzen wüßte, Mir gleich „schaffen“ und walten könnte!
[Sg.01_002,12] Sein körperliches Fluidum oder die willenlos
ausströmende Kraft, die er jedoch durch seinen Willen noch mehr
aus seinem Körper treiben und dorthin richten kann, wohin er will
– diese Kraft ist ebenfalls die nämliche, welche, wie sie bei der
Erde alles fest zusammenhält, auch seinen Körper zu einem
Ganzen gestaltet, in seinen Adern rollt und
sogar seine äußerste geistige Sphäre ausmacht. Diese
Macht
oder Kraft kann er als freies Wesen gebrauchen wie er will, entweder
zum
Guten oder zum Schlechten.
[Sg.01_002,13] In jetziger Zeit ist schon viel von den Eigenschaften
dieser allgemeinen Naturkraft entdeckt worden, und einzelnen ließ
Ich es angedeihen, daß sie mit dieser Kraft zum Besten der
kranken Menschheit heilend auftreten
konnten.
[Sg.01_002,14] Jedoch über dieser Kraft und allen früher
angeführten untergeordneten Stufen steht noch eine höhere,
und dies ist die Kraft, die direkt vom Geiste, von Mir Selbst kommt und
die vom gewöhnlichen magnetischen Einwirken so weit verschieden
ist wie augenscheinlich Geist und
Materie.
[Sg.01_002,15] Diese Kraft als Ausfluß Meines Geistes ist
ebenfalls das Band, das alles zusammenhält, was geistig oder Mir
gleich ist, jedoch aber mit dem Unterschied, daß, während
die Natur ihre verschiedenen Elemente mit Zwang zusammengefügt
hat, beim Menschen und seinem geistigen Verbande mit anderen
höheren Wesen und Mir Selbst nur ein zartes Band, das Band der
Liebe, um alles gezogen ist, das, statt durch strenge Gesetze, nur
durch Liebe wirken soll.
[Sg.01_002,16] Wenn also jemand einen andern, sei es Bruder oder
Schwester, seinen natürlich-magnetischen Strom fühlen
läßt, so wirkt
bloß das Seelisch-Körperliche auf das Entsprechende im
andern Körper,
es legt die Nerven des Magnetisierten bloß, erleichtert ihm die
Last
des Körpers und lockert seine Bande; darum auch der Magnetisierte
im
Hellschlafe Dinge sieht und spricht, die der Magnetisierende vielleicht
gar
nicht kennt!
[Sg.01_002,17] Sobald aber der geistige Magnetismus eintritt, der Mein
Wille, Meine Kraft und Mein „Segen“ ist, so ist es möglich,
daß nicht nur allein der Magnetisierte, sondern auch der
Magnetisierende, beide gleiche Wonne, gleiche Seligkeiten
genießen können; denn sie haben durch dieses geistige Band
der Liebe, das sich bei dieser Verbindung um ihre Herzen schlingt,
gleiche Seligkeiten aufgedeckt, welche ihr einst, fällt die
schwere Hülle ab, dauernd genießen werdet.
[Sg.01_002,18] Begreifet ihr jetzt den großen Unterschied
zwischen den verschiedenen Wesenheiten des Magnetisierens, begreifet
ihr den Unterschied, wo einerseits nur mehr rohe, ungeläuterte
Gewalten ihren Einfluß ausüben, und wo reine Himmelsluft
andererseits weht, wo nicht der Zwang des „Muß“ eines
Magnetiseurs den andern zwingt, seinem Willen zu folgen, sondern wo
beide vereint den Hochgenuß schwach verschmecken werden, welcher
jeden Gereiften in Meinem Reiche einst erwarten wird.
[Sg.01_002,19] Der erstere Magnetismus ist eine Ausgabe eures
Lebenskapitals, der zweite eine Einnahme eures himmlischen Erbteils!
[Sg.01_002,20] Befleißiget euch daher, wenn ihr je die Hand
ausstreckt zum Magnetisieren, nicht bloß die
körperlich-seelische Kraft aus euch strömen zu lassen,
sondern vergeistiget und läutert sie durch den Gedanken an Mich,
an Meine Worte, an Meine Liebe! und ihr werdet, statt nur andere zu
erhöhen, zuerst selbst erhoben werden, diese Empfindung sodann dem
andern mitteilen, mit ihm mitfühlen, und so gleiche Genüsse
der einst zu erwartenden Seligkeiten haben.
[Sg.01_002,21] Ich sagte im Anfang: der Magnetismus ist das Band, das
alles zusammenzieht, verbindet, und so den Bestand des
Erscheinlich-Materiellen ausmacht; ebenso ist der geistige Magnetismus
das ewige Band, das Mich mit Meinen Geistern und mit Meinen Kindern auf
ewig verbinden soll, damit wir einst alle als Eins ebenfalls so
zusammengeschmiegt durch Liebe sein mögen, wie es jetzt eure
kompakte Erde und alle andern Erdkörper durch Zwang sind.
[Sg.01_002,22] Dieser magnetische Zug der Liebe zog euch zu Mir – und
Mich zu euch; lasset ihn stets walten, und es wird euch nicht an
Hochgenüssen einer jetzt nie zu ahnenden Seligkeit fehlen, und Ich
werde auch dabei mehr und mehr die Freude haben, euch Mir näher
und näher zu ziehen, bis
der immerwährende Zug euch Meinem Vaterherzen ganz genähert
hat,
wie Ich es gerne möchte, und wozu Ich euch alle Mittel angedeihen
lassen
will, daß ihr dieses erreichen könnt! – Amen.
3. Kapitel – Die Elektrizität.
23. Oktober 1870
[Sg.01_003,01] Nachdem Ich dir gestern abend eine kleine
Aufklärung über den Magnetismus gegeben habe, wie Ich ihn
verstehe, und auch will, daß ihr ihn im nämlichen Sinne,
würdig Meiner Kinder, auffassen sollet, so will Ich heute zu der
gestrigen Aufklärung eine andere hinzugeben, und zwar über
Elektrizität, eine Kraft, von der ihr und eure sogenannten
Gelehrten zwar die Wirkungen zum Teil kennt, allein nicht genau
wißt, was sie eigentlich ist, und wie Ich sie möchte von
euch verstanden sehen.
[Sg.01_003,02] Nun, um auch dieser Kraft auf den Grund zu kommen,
müssen wir von der ersten Idee einer Schöpfung im allgemeinen
ausgehen, sodann den notwendigen Bestand einer forttreibenden Kraft
bestätigen; diese Kraft sodann in ihren einzelnen Wirkungen
verfolgen und sie am Ende wieder zurückführen zu Dem, von wo
sie ausgegangen als sich äußernde Kraft und als geistige
Potenz zurückgekehrt ist und nun eine Meiner Haupteigenschaften
als Gott und Schöpfer ausmacht.
[Sg.01_003,03] Nun sehet denn, Meine lieben Kinder, denen Ich schon so
viel über Meinen Schöpfungsbau gesagt habe – da dieser Bau
aber unendlich ist in seiner Ausdehnung, so kann er von euch Endlichen
nur zum Teil verstanden und manches nur geahnt werden, woraus
hervorgeht, daß soviel Ich euch auch in die Geheimnisse Meiner
Schöpfung einweihen würde, ihr doch nach Millionen von Jahren
nur teilweise die Wunder Meiner Werke begreifen könntet.
[Sg.01_003,04] Nachdem aber ein Vater, so wie Ich es sein will und auch
bin, vor seinen Kindern keine Geheimnisse haben soll, damit die Kinder,
je
mehr der Vater ihnen seine weisen Einrichtungen zeigt, durch Achtung
vor
ihm gezwungen, ihn auch mehr lieben werden, so will Ich von Zeit zu
Zeit
euch in diese Werkstätte Meiner unendlichen Macht einen Blick
werfen
lassen, damit ihr immer mehr erkennen möget, wer Der ist, der an
euch
so viele Gnaden austeilt, und was es heißt: von Gott belehrt zu
werden,
wo doch schon mancher auf eurer Erde glaubt wunder, was er ist, wenn er
sich
rühmen kann, er sei der Schüler von dem oder dem großen
Gelehrten
oder Künstler!
[Sg.01_003,05] Um so mehr müßtet ihr euch einbilden, wenn
ihr bedenket, daß Ich, der Herr alles Geschaffenen, Mich
herabgelassen habe
in Meiner väterlichen Liebe, euch als Schüler zu unterrichten!
[Sg.01_003,06] Da aber in Meiner Schule nicht Stolz als erster
Grundsatz, sondern nur die Demut als solcher aufgestellt ist, so will
Ich euch eben deswegen
noch manches sagen über Meine große Schöpfung und
hoffe,
daß ihr ob des Erlernten nicht stolz, sondern nur stets
demütiger werdet.
[Sg.01_003,07] Also kehren wir zu unserer Elektrizität
zurück. So höret denn:
[Sg.01_003,08] Als im unendlichen Raum Meine ersten Ideen sich zu
verwirklichen anfingen und Welten auf Welten geschaffen wurden, da
herrschte nur das Gesetz der Anziehung und der Abstoßung, welches
sie zur Umdrehung um ihre Achsen
und ihre Zentralsonnen zwang.
[Sg.01_003,09] Dort in jener Zeit waren es also nur zwei
Kräfte,
die alles dieses verrichteten, die anziehende und die abstoßende.
[Sg.01_003,10] Die eine wollte alles an sich reißen, die andere
alles in die Unendlichkeit hinaustreiben. Nun, aus dem Konflikt dieser
beiden Kräfte, der einzigen Motoren einer jeden Sache, die
geschaffen ist und bestehen soll, entstand die drehende Bewegung; und
so wurde durch diese Kräfte das ganze
Universum mit Welten bevölkert, ihre Ausbildung eingeleitet, und
noch
jetzt sind diese beiden Kräfte die Hauptträger alles Lebens
und
alles Geschaffenen und werden es auch bleiben, solange Ich Derjenige
bin,
welcher in Wirklichkeit alles leitet und zum allgemeinen Endziele
führt! –
[Sg.01_003,11] Die erste dieser Kräfte ist, wie Ich es schon
im
gestrigen Diktat gesagt habe, die Liebe.
[Sg.01_003,12] Die Liebe will alles an sich reißen und um keinen
Preis mehr sich davon trennen lassen, will alles bei sich haben; die
Folge davon wäre ein endliches Erdrücken, ein Tod, und zwar
aus Liebe – also kein Leben! –
[Sg.01_003,13] Um also diesen mächtigen Trieb Meines Ichs in seine
gerechten Schranken zu weisen, trat die Weisheit hinzu, die zwar das
Anziehen
der Liebe nicht hinderte, sondern sie nur bis zu einem gewissen Grade
zuläßt und wieder die Entfernung und Loslassung bedingt.
[Sg.01_003,14] Nun, durch dieses Anziehen und Loslassen entstand
das
erste, was in Meiner Schöpfung notwendig ist: die Bewegung! Was
ist
aber Bewegung? Bewegung ist – Leben!
[Sg.01_003,15] Es war also das rege Leben das Produkt von zwei
Kräften, die stets miteinander im Streit die wohltätige
Wirkung hervorbrachten, des Schaffens, Vergehens und wieder neu
Aufbauens, des Kommens, Gehens, und dieses als Gesetz der ewigen
Erneuerung und Fortdauer festsetzten.
[Sg.01_003,16] Kampf ist Leben, und Ruhe ist Tod!
[Sg.01_003,17] Nun, wo Kampf, da ist Reibung; wo Reibung, da ist ein
Erzürnen der einzelnen Teile, die sich aus ihrer Ruhe nicht wollen
stören lassen, wo der Zorn, erweckt sich die Wärme, wo die
Wärme in ihrer höchsten Vibration, da entwickelt sich das
Licht! –
[Sg.01_003,18] Nun sehet! Aus den einfachen ersten Gesetzen des
Anziehens und des Abstoßens entwickelt sich das zum Leben allein
notwendige Licht, denn ohne Licht kein Leben. Da aber das Licht nur das
Produkt der Wärme ist, so ist wo Leben – auch Wärme! wo keine
Bewegung, keine Wärme, sondern Kälte oder Tod, das
heißt ein Stillstehen; da bleibt ein jedes Ding in diesem
Zustande wie es ist, hat keinen Drang, weder zur Veränderung noch
Vervollkommnung, noch Auflösung.
[Sg.01_003,19] Hier haben wir also schon zwei weitere
Haupteigenschaften aus den ersten zwei primitiven Kräften
herausgefunden, nämlich aus
Abstoßen und Anziehen – Licht und Wärme!
[Sg.01_003,20] Dem Lichte und der Wärme entwuchs daher alles
Geschaffene. Die Liebe baut, die Weisheit erhält. Die Liebe
ist gleichbedeutend
mit Magnetismus – die Weisheit mit Elektrizität.
[Sg.01_003,21] Wie Meine Gedanken mit Blitzesschnelle die Unendlichkeit
durchfliegen, so strömt die Elektrizität in die weiten Fernen
hinaus,
Gleiches mit Gleichem verbindend, Harmonie hervorbringend, durch die
Anregung
der „schlummernden Kräfte“ oder der „gebundenen Geister“ im
Weltall.
[Sg.01_003,22] Die Elektrizität ist der Träger des Lebens; in
ihrer positiven Gestalt befördert sie die Erhaltung des
Geschaffenen,
und in ihrem negativen Wert bringt sie Zerstörung (Auflösung)
und
reizt so wieder zum Neuaufbau!
[Sg.01_003,23] So geht der ganze Schöpfungsbau aus zwei
Grundgesetzen, aus zwei Haupteigenschaften Meines Ichs hervor: aus
Magnetismus und Elektrizität oder aus Liebe und Weisheit.
[Sg.01_003,24] Ja, auch Ich Selbst, um tätig zu sein und stets
eine Anregung zur Weiterbildung zu haben, ließ es zu, daß
einer Meiner größten Geister von Mir abfiel und als Prinzip
des Bösen sich
Mir gegenüberstellte, um das Werden und Entwickeln zu
befördern, bis es eine gewisse Periode erreicht haben wird, wo das
materielle Schaffen aufgehört, kein Vergehen mehr notwendig und
eine geistige Ära für alle Welten und alle Wesen eingetreten
sein wird.
[Sg.01_003,25] Was (negative) Elektrizität in der Schöpfung,
das ist der Satan in der geistigen Welt; auch er hat seine Aufgabe,
welche er vollführen muß, nur mit dem Unterschied, daß
er wähnt, sein Bleiben in seinem geistigen Zustande währe
ewig.
[Sg.01_003,26] Hier irrt er sich gewaltig. Er bleibt, solange Meine
großen Grundprinzipien für die Welten und alles Geschaffene
notwendig sind. Vollendet sich diese Periode, so wird auch die Liebe –
Magnetismus – und die
Weisheit – Elektrizität – eine andere Form bekommen und eine
andere Richtung
erhalten; dem einen wie dem andern werden die Extreme genommen werden
(des
Anziehens und der Abstoßung), und es wird ein friedliches,
harmonisches, gemeinschaftliches Wirken dem früheren Platz machen,
wo der Bestand des
einen auf die Zerstörung des andern gebaut war.
[Sg.01_003,27] Die Elektrizität als latente (gebundene)
Wärme, das heißt als Licht, ist aus euren physikalischen
Versuchen und auch aus deren Anwendung in Krankheitsfällen genug
bekannt, überall manipuliert ihr mit ihr, und doch wißt
ihr nicht, was ihr eigentlich tut, weil für euch die bemerkbaren
Resultate und Tatsachen (also die Erscheinungen) bloß etwas
Beständiges sind. Was aber das geistige Wirken und den geistigen
Grund dabei anbelangt, der hinter diesen Versuchen verborgen liegt, das
erkennt ihr nicht, weil ihr keine Augen für geistiges Wirken habt,
und weil die schnelle Wirkung der Elektrizität und des Lichtes
in so kurzen Zeiträumen erfolgt, die einem Menschenverstand zu
geschwind
sind, als daß er sich diese tatsächlich vorstellen
könnte.
[Sg.01_003,28] Würdet ihr aber sehen, wie bei jedem Experiment
mit
der galvanischen Batterie sich wundervolle Erscheinungen und Prozesse
entwickeln, nur aus zwei Grundursachen hervorgehend, ihr
müßtet vergehen vor Andacht vor Mir, dem Schöpfer alles
Daseienden, gleichwie ihr aus den kleinsten Atomen des Lichtes und der
Wärme die größten und wichtigsten Faktoren zur
Erschaffung von Millionen Meilen großen Weltkörpern aus eben
diesen kleinen Produkten der Vibration und der Anziehung hervorgebracht
sehet.
[Sg.01_003,29] Wenn ihr da sehen würdet, wie dieses mächtige
Fluidum durch sein billionen- und trillionenmaliges Erzittern der
kleinsten Atome in einer Sekunde in der großen Schöpfung das
intensivste Licht und die größte Wärme verbreitet, so
könnt ihr euch einen kleinen Begriff machen davon, wenn Ich als
Gott Meine Liebe und Weisheit in
ihrer ganzen Macht jemand fühlen lassen wollte, er
müßte in
einem Augenblick vergehen, und wenn auch sein Geistiges
widerstände, sein Materielles aber würde aufgelöst bis
in die kleinsten ersten Schöpfungsatome!
[Sg.01_003,30] Wenn ihr sehen würdet, wie der elektrische
Strom
in eurem Blute in einem Moment die augenblickliche Veränderung
aller
Bestandteile desselben bewirkt, alles Gestorbene in Lebendiges
verwandelt
und das Krankhafte ausscheidet – nicht der Gedanke mit der Zeit
ihn
zu denken reicht hin, um das zu begreifen, was da in einem Nu
geschieht,
wozu ihr Tage brauchen würdet, alles einzelne zu verstehen, wie
eines
aus dem andern hervorgegangen ist.
[Sg.01_003,31] Und sollte es nicht so sein?! wo wäre eine
Schöpfung und wo ihr Erhalten, wenn nicht Kräfte wirken
würden, die Meine Gedanken sogleich mit für euch
unbegreiflicher Schnelligkeit den weiten Schöpfungsraum
durchfliegend ausführen würden, um überall Leben zu
erhalten und neues Leben zu bringen; in jene Räume, wo Äonen
von Lichtweiten nur eine kurze Spanne Zeit von einer Sekunde
ausdrücken! –
[Sg.01_003,32] Eben diese Elektrizität, der Hauptträger alles
Geschaffenen ist es, welcher als Meine Weisheit alles durchdringt,
alles
zum Leben und zur Vervollkommnung treibt. Die Elektrizität als
Meine
Weisheit schreibt dem Materiellen Gesetze vor, dem Geistigen aber gibt
sie
nur Ratschläge. Bei dem Ersten ist es notwendiger Zwang, bei dem
Zweiten
nur sehnlichster Wunsch.
[Sg.01_003,33] Elektrizität erhöht das Leben, wo dessen Strom
hingeleitet wird. –
[Sg.01_003,34] Laßt auch ihr euch elektrisieren von Meiner
Weisheit, die Ich euch als Vater begreiflich machen, und von Meiner
Liebe, die euch anziehen will!
[Sg.01_003,35] Ich als Schöpfer blieb einst als Liebe in den
Himmeln, und als „Sohn“ oder Weisheit stieg ich zur Erde nieder.
[Sg.01_003,36] Als Liebe, das ewig verbindende Mittel harmonischer
Geister, inspirierte Ich Meine Weisheit, um euch Gesetze und Lehren zu
geben, gegründet auf Liebe; elektrisiert euch dafür! lasset
euch durch diesen Strom anfüllen mit geistiger Liebe zu Mir,
lasset alle eure Herzensfibern erzittern und vibrieren,
damit sich dort die Wärme der Liebe entwickelt und das Licht des
Glaubens
an Mich und Meine Sendung zu euch, als Sohn, stets mächtiger eure
Herzen
durchdringe!
[Sg.01_003,37] So soll die Elektrizität als großer
Wärme- und Lichtleiter in der Schöpfung auch der geistige
Liebe- und Weisheitsleiter in eure Herzen werden.
[Sg.01_003,38] Alle geistigen Zustände, alle mächtigen
Gemütsbewegungen, alle sind ausgedrückt in der Natur, im
Leben und – im elektrischen Funken.
[Sg.01_003,39] Auflösend, alle Hindernisse überspringend,
eilt der elektrische Funke mit Lichteseile durch die wetterschweren
Wolken, Licht und Wärme, aber auch Kälte und Zerstörung
verbreitend; er durchzuckt
die Elemente, löst Metalle, Steine und alles, was ihr bisher
für
unauflöslich hieltet, in einem Augenblick auf; ihm widersteht
nichts.
[Sg.01_003,40] Ebenso ist Meine Weisheit, Meine Lehre. Wo sie
eindringt, löst sie alles Harte auf, bringt Wärme, Licht und
Leben, Begeisterung für Höheres, Geistiges, und Kälte
für Weltliches hervor, zerstört alle alten, angelernten
Vorurteile und baut neues Leben auf alten Ruinen!
[Sg.01_003,41] So ist Elektrizität das Sinnbild und das
Produkt
Meiner Weisheit, und Magnetismus das Bild Meiner Liebe!
[Sg.01_003,42] Lasset euch durch erstere zum zweiten führen; und
wenn euch der Strahl des Lichtes und der Wärme für Mich
durchzuckt, als
elektrischer Funke, so schmiegt euch an Meine Liebe an; dort wird
dieser Funke
euch erwärmen, erleuchten, und euch ganz klar zeigen, daß,
wie
Ich aus zwei Kräften eine ganze Unendlichkeit voll Welten aufbauen
konnte,
es auch zwei geistige Kräfte für alle Himmelreiche gibt, die
aber
beide ihren Ruhepunkt nur in einer finden, das ist: in Meiner Liebe!
[Sg.01_003,43] Denn die Liebe schickte die Weisheit hinaus in alle
Fernen, um zu erleuchten und zu erwärmen alles Geschaffene; sie
verlangt aber auch, daß der von ihr ausgehende Strahl nicht mit
leeren Händen zurückkehre, und so geht es auch mit der
Elektrizität: hinaus strömt sie in die unermeßlichen
Fernen, auflösend, zerstörend, aber auch neu erweckend und
aufbauend; überall wird durch sie die Finsternis in Licht, die
Kälte in Wärme und Tod in Leben verwandelt.
[Sg.01_003,44] So auch soll Mein Wort, Meine Lehre in euch alles
Finstere in Licht, alles Gestorbene in lebendige Taten verwandeln,
damit ihr einst geläutert, gereinigt, wie ein Lichtstrahl in
Meinen Himmeln ankommen möget und Den von Angesicht zu Angesicht
schauen könnt, der euch jetzt mit Seinen Worten zu göttlichen
Taten anspornen oder elektrisieren möchte! Amen.
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