Lorberbewegung zwischen Fundamentalismus und Subjektivismus




derzeit existieren in der Lorberbewegung drei unterschiedliche Strömungen.

1) Der sog. Mainstream hält sich an Lorber inklusive L. Engel und G. Mayerhofer.

Hier wird insbesondere das sich bei Lorber offenbarende persönliche Gotteszentrum, der Vater, als Trennungslinie zwischen gut und böse definiert (insbesondere durch den Geistesfreund Wilfried S.) und alles, insbesondere die Dudde-Offenbarung, verteufelt, wo dieses persönliche Gotteszentrum nicht niet- und nagelfest genant wird.

Einwand: Hier wird übersehen, dass Jesus sich nur im höchsten Liebehimmel als dieses persönliche Gotteszentrum offenbart (siehe Robert Blum Bd. 02, Kap. 283, V. 12 und 13), während Er im Liebe/Weisheits- und im Weisheitshimmel nur als Sonne erscheint, was der obigen Argumentation den Boden entzieht.


Da der Menschensohn im Großen Evangelium ziemlich in den Hintergrund tritt, meinen manche Lorberfreunde in Jesus habe sich direkt die Weisheit Gottes, der Logos, inkarniert. In der Jugend Jesu heißt es jedoch: [JJ.01_000,02] „Ich Selbst habe müssen so gut wie ein jeder andere ordentliche Mensch erst an einen Gott zu glauben anfangen...“   Daß die Weisheit Gottes nicht erst anfangen musste, an Gott zu glauben, scheint mir offenkundig. Im Großen Evangelium heißt es zur Kreuzigung Jesu: [GEJ.01_021,03] „...Aber nicht der eingeborene Sohn Gottes (die Weisheit, der Logos, der Verf.), sondern nur des Menschen Sohn wird gleich der ehernen Mosis-Schlange in der Wüste erhöhet werden,...“ Insofern ist hier von dem Menschensohn, dem essentiellen Geist, dem geschaffenen Geistwesen Jesus bzw. seine geschaffene "göttliche Seele, welche war der eigentliche Sohn"  [JJ.01_299,18] (welcher sich nach der Kreuzigung mit dem Gotteszentrum vereinigte) die Rede, dessen Existenz bei vielen Lorberfreunden abhanden gekommen ist, woraus eine weitere fehlerhafte Abgrenzung zu anderen Offenbarungen abgeleitet wird.

Deutlicher als bei Lorber werden bei Swedenborg 3 unterschiedliche Begriffe von Sohn unterschieden: „Der Herr heißt Sohn Gottes, Sohn des Menschen und Sohn Marias. Unter dem Sohne Gottes ist Jehova Gott in seinem Menschlichen zu verstehen, unter dem Sohn des Menschen der Herr als das Wort und unter dem Sohn der Maria das Menschliche im eigentlichen Sinne, das Er annahm.“ (WCR 92)
Von entscheidender Bedeutung ist hier der erste „Sohnbegriff“, „Jehova Gott in seinem Menschlichen“. Beide anderen Sohnbegriffe sind mit Lorber identisch.
„Im Folgenden soll bewiesen werden, dass die Bezeichnungen „Sohn Gottes“ und „Sohn des Menschen“ die genannte Bedeutung haben. Daß aber unter dem Sohn der Maria das bloß Menschliche verstanden wird, zeigt sich deutlich an der Zeugung des Menschen, da seine Seele vom Vater, sein Leib aber von der Mutter stammt. Dem Samen des Vaters wohnt die Seele inne, und diese wird von der Mutter mit einem Körper umkleidet. Mit anderen Worten, alles geistige im Menschen stammt vom Vater, alles Materielle aber kommt ihm von der Mutter zu. Die Vereinigung von beidem ist der Sohn Gottes...“ (WCR 92)
„Wie man oben, Nr. 92 f., nachgewiesen findet, ist unter dem Sohne Gottes im eigentlichen Sinne sein Menschliches zu verstehen.“ WCR 101)
„Weißt du nicht, dass der Herr in  der Welt eine Seele hatte wie jeder andere Mensch?
Hier möchte ich folgendes Geheimnis anführen: Die Seele, die vom Vater stammt, ist der eigentliche Mensch... Die Seele hingegen setzt sich zusammen aus Substanzen, die der geistigen Welt angehören.“ (103a)
Hier ist explizit von der geschaffenen Seele Jesu die Rede, wie sie im Werk Duddes oder auch des Intermediarius gefunden werden kann, die von Swedenborg eine klare Bestätigung erhalten (auch wenn die Seele Jesu bei Swedenborg unmittelbar bei der Einzeugung erschaffen wird, bei Dudde und Intermediarius hingegen schon vor Äonen).

In Jesus verköpert sich Jehova selbst, das ist die Botschaft der Neuoffenbarung, aber er verkörpert sich vermittels bzw. in dem von Ihm geschaffenen Sohn, einem eigenständigen Geistwesen, das nach der Kreuzigung mit seinem Vater verschmilzt (Swedenborg nennnt dies die Verherrlichung).

Mit Scheinbegründungen wie z. B. wenn man einen Diamanten hätte, dürfe man keine anderen Edelsteine dazustellen, offenbart einer lediglich eigene Begrenzungen, im vermeintlichen Glauben, er erweise damit Jesus einen Gefallen.

2) Die fundamentalistische Strömung grenzt alles nach Lorber aus, hält bereits L. Engel für ein Werkzeug des Satans und versucht alles nach Lorber abzuqualifizieren.

Die Hauptargumentation dieser Strömung (Gerd G. (der allerdings noch Mayerhofer befürwortet), früher auch Josef D.) besteht in einer kritischen Betrachtung der Biographie Leopold Engels und seiner Bestrebungen sich an die Freimaurerszene anzulehnen, ja selbst eigene Freimaurerlogen zu gründen.
Weiterhin wird gesagt, L. Engel hätte von Luzifer direkt die kleine Schrift  Luzifers Bekenntnisse- übermittelt bekommen und die Ähnlichkeit mancher Sätze wie im 11. Band beweise den gleichen Inspirator, kurzum der 11. Band stamme von Luzifer und durch die Annahme des 11. Bandes hätte sich die Lorberbewegung den Einflüssen Luzifers geöffnet.


Einwand: So genau man die Kontakte von L. Engel auch untersucht, so wird eigenartigerweise übersehen oder gar unterschlagen, dass es zwischen L. Engel und dem Hauptverbindungsmann zur Freimaurerszene, Theodor Reuß, 1903 zu einem Bruch gekommen ist, wodurch Engels Verbindung zum internationalen Freimaurertum abriß, er also aus der geistigen Welt vor einem Abrutschen bewahrt wurde.  (Entscheidender historischer Fehler von GG)
Während sich der 11. Band nahtlos an das Große Evangelium anlehnt und keine inneren Widersprüche aufweist, ist Luzifers Bekenntnisse, eine Schrift die L. Engel medial empfangen hat, voller innerer Widersprüche.
Luzifer müsste also innerhalb weniger Jahre völlig verblödet sein, wenn er der Inspirator des 11. Bandes wäre (entscheidender interpretatorischer Fehler von GG), womit dieser Nachweis, der 11. Band sei von Luzifer, hinfällig ist. (Vermutlich war der inspirierende Geist von "Luzifers Bekenntnisse" eine erdgebundene Seele, die sich als Luzifer ausgab, um sich wichtig zu machen. Wie auch bei vielen „Marias“, wer würde sich schon für die Offenbarungen eines „Lieschen Hinz oder Kunz“ interessieren?)
In der Kritik von GG wird über L. Engel gesagt er sei ein „Schreiblustiger“ gewesen, gleichzeitig wird ihm angekreidet, er wäre von dem Geist, der durch ihn den 11. Band geoffenbart hätte, zum Schreiben gezwungen worden. Ein Schreiblustiger, den man zum Schreiben zwingen musste.
Dieser Widersinn führt sich und damit die Kritik am 11.
Band, neben dem entscheidenden historischen und dem interpretatorischen Fehler, ad absurdum.
Auch entsprechende inhaltliche Aussagen sprechen eine deutliche Sprache. Bei der Besprechung über vorchristliche Wege und ihrer Vertreter sagt Jesus, diese könnten sehr wohl einen hohen Grad an Vollendung erreichen, die Gemeinschaft mit der persongewordenen Gottheit, bleibe ihnen jedoch vorenthalten:

[GEJ.11_052,06] Letzteres ist nur möglich durch den Glauben an Mich, daß Ich wahrlich bin Christus, der Gesalbte, dem alle Kraft und Herrlichkeit des Vaters ist gegeben worden, damit die Menschen glücklich und höchst selig werden durch den Sohn. Ich bin die Pforte, – eine andere gibt es nicht! Wer die Wege zum Himmel betreten will, ohne Mich kennen zu wollen, der kann wohl einen hohen Grad von Vollkommenheit erreichen, nie aber in klare, anschauliche Gemeinschaft mit Gott Selbst gelangen.

Daß eine solche Aussage von Luzifer kommen soll, erscheint mir völlig abwegig!

Zusätzlich übernimmt diese Strömung die Argumentation aus Punkt 1 (Einwand siehe dort).

3) Die subjektivistische Strömung nimmt zwar die a) Lorber-Offenbarung als Basis, mischt jedoch, je nach Gutdünken, der eine etwas Dudde, der andere etwas Kabbalah, ein weiterer die Offenbarung nach A. Wolf und wieder ein anderer etwas Yoga oder Nostradamus zu Lorber hinzu.
b) man bezieht sich einem bestimmten Thema auf  Lorber und bei einem anderen wieder auf Swedenborg, nimmt, was einem gerade in den Kram passt, ohne sich diesbezüglich zu erklären und dieses Hin- und Herspringen zu vermitteln.
c) es wird Esoterikwissen zu Lorber hinzugemengt und als Lorber ausgegeben, ohne die Herkunft solchen Geistesgutes auszuweisen.
Mit kinesiologischen Tests bestätigt man sich nur allzu leicht die eigenen Vorurteile, die man dann nicht mehr bereit ist, hinterfragen zu lassen. (siehe z. B. die unterschiedlichen Systeme von 
NO-Kinesiologen und G. Schumacher. Beim Letzteren finden sich Penny McLean Elemente unreflektiert mit A. Wolf- und Lorber-Geistesgut vermengt.)


Subjektivistisch nenne ich diese Richtung aus dem Grund, weil es hier - so zu sagen - eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, was man mit Lorber glaubt vereinbaren zu können und zur Lorberoffenbarung hinzumischt, zum Teil ohne die Hinzufügungen auszuweisen. Argumentativ ist diese Strömung am schwammigsten.
Am ausgeprägtesten ist die Lorber/Dudde Strömung, die wiederum versucht, alles außer ihrer Geschmacksrichtung abzuurteilen.

Traurig wird diese Strömung, wenn jemand seinen eigen Geschmack verabsolutiert und beginnt alles, was außerhalb dessen liegt, mit einer Schlammschlacht zu überziehen, als ob es nicht ausreichend wäre, vor der eigenen Türe zu kehren. (Am übelsten sind die Neubannungsdrohungen von Dudde-Leuten gegen Geistesfreunde, die der Dudde-Offenbarung anlehnend gegenüberstehen.)

Wenig schlüssig ist die Argumentation, andere Offenbarungen brauche man nicht, vor dem Hintergrund einer solch subjektiven Zusammenstellung.
Das ist genau so richtig und genau so falsch, wenn ein Bibelchrist sagt, er brauche das Lorberwerk nicht.


Zunächst noch ein paar geschichtliche Betrachtungen über die Lorberbewegung:

In "Psalmen und Gedichte" von J. Lorber in dem Gedicht mit der Überschrift "Stille Einkehr" (S. 75) werden letztlich wir alle dazu angeleitet und aufgefordert, das innere Wort aus der Taufe zu heben.
Insofern spricht es zugunsten der Lorberoffenbarung, wenn es bis heute eine ununterbrochene Tradition von Wortempfängern gibt.

Nach Lorber hat Mayerhofer die Tradition des inneren Wortes fortgesetzt und nach ihm kamen noch eine ganze Reihe anderer Wortträger wie z. B. Johanna Hentzschel oder Georg Riehle und viele andere (Seltman, Kling, Ladner usw.).

Bis Georg Riehle kamen all diese Wortträger unmittelbar aus der Lorberbewegung.

Das änderte sich nach dem zweiten Weltkrieg als Wortträger z. B. Bertha Dudde oder auch Joh. Widmann auch außerhalb der Lorberbewegung bekannt wurden.
Für mich ist das nichts ungewöhnliches, möchte Jesus doch möglichst viele Menschen ansprechen und auf sein lebendiges Wirken aufmerksam machen.
Teils haben diese Offenbarungen bestimmte Themenschwerpunkte, die bei Lorber begonnen, jedoch nicht ins Detail ausgeführt wurden.

All diese späteren Offenbarungen können die Offenbarung nach Lorber weder übertreffen noch diese ersetzen.

Seit der Dudde-Offenbarung haben führende Lorberfreunde (Wilfried S.) begonnen sich von den späteren Offenbarungen abzugrenzen und diese zu verteufeln.
Infolgedessen entstand eine außerordentliche Enge und ein giftiges Klima auch unter den Lorberfreunden, von denen viele an den späteren Offenbarungen Gefallen fanden.

Dieses giftige Klima ist ja leider bis heute (Internet Gruppe) spürbar (in Mail 8082 vom 1.7.03 im Freundeskreis-Lorberliste kommt zum Ausdruck, daß nun auch schon Mayerhofer auf der Abschussliste der Fundamentalisten steht, von Dudde ganz zu schweigen).
Selbst bei den gemäßigteren Lorberfreunden merkt man in Aufsätzen und Vorträgen den Nebengedanken der Abgrenzung von weiteren Offenbarungen an.

Das bedeutet jedoch nichts anderes, dass sich große Teile der Lorberbewegung vom lebendigen Wirken des Geistes verabschiedet und in einer vernunftlastigen Theologie gelandet sind, die sich schon durch ihre Herangehensweise auch die geistige Wiedergeburt verunmöglicht hat, obwohl man meint der Wiedergeburt durch eine solche Einstellung näher zu kommen.
Ein ganz fataler Irrtum.
 

Kaum jemand aus der Lorberbewegung hat über die Unterschiede zwischen Lorber und Swedenborg nachgedacht und daraus einen Maßstab zur Beurteilung anderer Offenbarungen zu gewinnen versucht. 

Swedenborg ist für die Fundamentalisten eine Art Peinlichkeit. In diesem Sinne schrieb R. Wölfl:
„Selbst unter den Neuoffenbarungsfreunden gibt es in dieser Frage keine übereinstimmenden Meinung, so dass sich dadurch die berechtigte Frage erhebt, an welcher Zeit tatsächlich von Neuoffenbarungen gesprochen werden kann.
Im Grunde genommen hat jedes Zeitalter seine Neuoffenbarungen gehabt, und so soll hier auch nur herausgestellt werden, ab welchem Zeitraum in der Neuzeit von Neuoffenbarungen Gesprochen werden kann. Es stellt sich damit die Frage, ob auch die Schriften von Emanuel Swedenborg (1688-1772) mit zu den Neuoffenbarungen gerechnet werden können?
 Diese Frage ist m.E. zu verneinen, denn wenn hier die geschichtliche Entwicklung betrachtet wird, dann fällt auf, daß erst ab der französischen Revolution (1789) und mit dem beginnenden Zeitalter der Technik durch die Entwicklung der Dampfmaschine (Anfang des 19. Jahrhunderts), von einem neuen Zeitalter gesprochen werden kann.

 
Wenngleich nun zwar einige Neuoffenbarungsfreunde noch ganz gerne die Zeit von Emanuel Swedenborg der Neuoffenbarungszeit zurechnen möchten, gilt es hier aber zusätzlich noch zu bedenken, dass E. Swedenborg gem. dem Buch „Himmelsgaben“, Bd. 1, Seite 17 von JL, dieser zwar vom Herrn selbst erweckt, aber noch durch Engel im Geiste des Herrn geführt und belehrt wurde.“ (Wölfl, Informationsblätter Nr._001, S. 6)

D. h. Wölfl würde Swedenborg am liebsten aus der NO streichen, weil ihn dieser in ein Toleranz-Dilemma bringt, denn eigentlich müßte er Swedenborg kritisieren und verwerfen, weil man ja laut Dudde gegenüber Fehlern keine Toleranz üben darf, andererseits steht Swedenborg unter den schützenden Flügeln der Lorber-Offenbarung. Dazu setzt er sich über die folgendenden Aussagen einfach hinweg: „Ebenso ist es heut zu Tage; wofern daher der Herr nicht abermals in die Welt käme im Göttlich=Wahren, welches das Wort ist, so könnte niemand selig werden“  (WCR 3)  Weshalb sollte sich Gott bzw. Jesus, der Swedenborg persönlich zu seiner Arbeit beauftragte, sich von einem Zeitalter der Technik beeindrucken lassen? Solche an den Haaren herbeigezogene Begründungen sollen bewirken, dass man Swedenborg nicht zu den Neuoffenbarungen zählt und am besten gar nicht zur Kenntnis nimmt, obwohl Swedenborg die einzige Neuoffenbarung ist, die eine systematische Theologie beinhaltet und mit der „Entsprechungssprache“ ein völlig neues Herangehen an die Bibel ermöglicht hat.
Da fragt man sich, was wohl dahinter steckt, dass Wolfl den Swedenborg am liebsten verschwinden lassen will. Der Grund ist ziemlich einfach. Vergegenwärtigt man sich die großen Unterschiede zwischen Swedenborg und Lorber und hält man sich gleichzeitig vor Augen, dass durch Lorber kein kritisches Wort über Swedenborg verloren wird, dann haben in dieser Toleranz eine ganze Menge mehr Offenbarungen ihren Platz als es Wölfl lieb ist, dann könnte man viele, wenn nicht sogar die meisten, seiner Kritiken an anderen Offenbarungen schlicht weg einstampfen. Allerdings auch die meisten fundamentalistischen Lorberkritiken an der Dudde- und anderen Offenbarungen.
Die Ausklammerung Swedenborgs aus der Neuoffenbarung erweist sich als Wölfls Achillesverse, die sein gesamtes System der Abgrenzungen zu Fall bringt.


Als Denkanstoß daher meine Ausführungen zu dem Unterschied zwischen Lorber und Swedenborg:

1) Im Gegensatz zu den anderen Neuoffenbarungen, weiß Swedenborg nichts über eine Urschöpfung zu berichten, in der ein Geisterfall (das verneint er ganz entschieden) stattfand, was erst die Bildung einer materiellen, gefallenen Schöpfung nach sich zog.

2) Insofern kommt bei Swedenborg auch kein Luzifer als Anführer eines Abfalles von Gott vor (Die Existenz eines persönlichen Luzifer bei Lorber hat W. Schlätz überzeugend herausgearbeitet weswegen ich auf diese Arbeit verweise, obwohl dieser Geistesfreund sich bei der Abgrenzung von anderen Offenbarungen große Schnitzer geleistet hat. Siehe: Das Gottesbild der Dudde-Kritiker)

3) ebenso wenig die sieben Geister, welche die sieben göttlichen Eigenschaften in Gott und im Menschen ausmachen desgleichen auch keine ungefallenen Engel, die im Himmel bei Gott verblieben sind.

4) Swedenborg kennt keinen Durchgang der gefallenen Geister durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich und ebenso wenig eine Reinkarnation der Seele bzw. des Geistes.

5) Ein in die Hölle gewanderter Geist muß, von absoluten Ausnahmen abgesehen, dort auf Zeit und Ewigkeit verbleiben, ein Entwicklungskonzept, einen solchen Höllengeist zur Umkehr zu bewegen, wird bei Swedenborg nicht wiedergegeben und insofern findet man in seinen Schriften nicht den Gedanken an eine „Allversöhnung“, der in allen Neuoffenbarungen seit Lorber (Dudde, A. Wolf usw.) ausgesprochen wird.
(§ 220 des geistigen Tagebuches von Swedenborg schildert eine solche Ausnahme, woraus sich bei Swedenborg kein allgemeines Konzept zur letztendlichen Auflösung der Hölle ableiten läßt. In seiner Hauptschrift „Himmel und Hölle“ kommen solche Ausnahmen nicht vor.)

6) Gott fließt laut Swedenborg zwar in den Menschen ein, sofern dieser sich Ihm zuwendet, explizit von einem „Gottesfunken“, einem direkt mit dem Zentrum der göttlichen Liebe zusammenhängenden Wesensteil im Innersten des Menschen, wird bei Swedenborg im Gegensatz zu Lorber jedoch nicht gesprochen.

Weil Swedenborg bei Lorber als „gut und wahr“ charakterisiert worden ist. ([Himmelsgaben Bd.02_42.03.14.b,21] Swedenborg ist wahr und gut, solches kannst du glauben,...) lässt man Swedenborg neben Lorber stehen, beruft sich zuweilen auf  ihn oder klammert Swedenborg einfach aus, reflektiert aber nicht diese großen Unterschiede zwischen den beiden.
Gerade die Defizite Swedenborgs (insbesondere das Fehlen eines persönlichen Luzifer und eines Falles geschaffener Urgeister) hätten ihm von Lorber- und erst recht von Duddefreunden (von der Dudde-Offenbarung her gesehen, ist die Existenz eines persönlichen Luzifer völlig unstrittig) längst eine vernichtende Kritik eingebracht, wenn nicht Jesus bei Lorber ein positives Urteil über Swedenborg abgegeben hätte.

An den nicht zu übersehenden Differenzen zwischen Lorber (und im Punkt Luzifers besonders auch zur Dudde Offenbarung) und Swedenborg und der gleichzeitigen Würdigung Swedenborgs bei Lorber wird die Differenz zwischen vielen menschlichen Urteilen und einem göttlichen Urteil überdeutlich sichtbar. Die Differenzen zwischen Lorber und Swedenborg sind eindeutig wesentlich größer als etwa zwischen Lorber und Dudde oder Lorber und Anita Wolf usw.

Diese Großzügigkeit des göttlichen Urteils bei Lorber betreffs Swedenborg wird hoffentlich in absehbarer Zeit auch auf die Lorber- sowie Dudde-Freunde abfärben und deren Urteil über weitere Offenbarungen beeinflussen, zumal das göttliche Urteil über Swedenborg einer  Reinigung des göttlichen Wortes im Sinne eines Lorber-  oder  Dudde-Fundamentalismus geradewegs entgegensteht, ganz im Gegensatz zu der inneren Reinigungsarbeit, die ein jeder Neuoffenbarungsfreund nach bestem Vermögen mit Gottes Hilfe erbringen soll.

Daher mein Plädoyer für eine wohlwollende Offenheit diesen Offenbarungen gegenüber.
Das bedeutet nicht, dass man nun anfangen müsste die Dudde- oder alle anderen Offenbarungen seit Lorber zu studieren oder an jeden neuen Wortempfänger anzuhängen, außer jemand fühlt sich dazu berufen.

Denn das Ziel ist ja nicht alle vom Herrn kommenden Offenbarungen zu lesen, sondern das Ziel ist die Tatliebe zum Nächsten aus der Liebe zu Jesus sowie die Vereinigung mit Ihm im eigenen Herzen, was jedoch nur möglich wird, wenn man sein lebendiges Wirken prinzipiell akzeptiert und nicht meint nach Lorber oder Dudde sei damit Schluß.
Eine solche Einstellung wäre der Anfang einer Verstandes-Theologie und somit eine Blockade auf dem Weg zur Wiedergeburt. (Leider sind Teile der Lorberbewegung in diese Lorber-Theologie hineingeschlittert)

(Der Geistesfreund Helmut B. sagte mir einmal: Lorber sei für ihn etwas so Großartiges, damit werde er sein ganzes Leben nicht fertig. Eine solche Einstellung kann ich ohne weiteres akzeptieren. Hier wird nichts schlecht gemacht, sondern sich ausschließlich auf das Positive konzentriert. Angesichts der auf uns zukommenden Endzeitereignisse gilt es jedoch nach der Einheit der Christenheit und im Besonderen der NO-Bewegung zu trachten, was ich u. a. als meine Aufgabe ansehe.)

Betrachtet man die Themenschwerpunkte weiterer Offenbarungen, so lässt sich unschwer feststellen, dass die jeweiligen Themata bei Lorber zwar angedeutet, jedoch nicht näher ausgeführt wurden. Dadurch ergeben sich entscheidende Gründe diese weiteren Offenbarung zu Lorber hinzu zu ziehen, womit ich mich quasi als
4. Strömung profiliere, die in Ansätzen zwar schon in den 80er Jahren von den Geistesfreunden Karl Dvorak,  Margarete Eckel und Franz Deml
(Lorber + Intermediarius) begonnen, jedoch nicht in dem mir notwendig erscheinenden Umfang ausgeführt wurde:


1)    Die geistige Urschöpfung
      Bei Lorber lesen wir lediglich: "Und siehe, da wurden gebildet drei, und aus ihnen gingen  
      hervor sieben! Und die drei waren gleich der Liebe, dem Lichte und der Gottheit,"
      und später:  „und der Oberste der drei, gleich dem Lichte der Gottheit, entzündete sich in seiner Begierde, um sich der Gottheit vollends zu bemächtigen. Durch ihn entzündete sich ein großer Teil der Geister, die durch ihn wurden; und durch sie erbrannte auch die Gottheit in Ihrem Grimme gleich den zwei niederen Geistern der drei und schleuderte die böse Rotte in die Tiefe der Tiefe ihres Zornes.“ [HGt.01_005,14]

Der Tätigkeitsbereich der Drei und der Sieben und wie es dazu kam, dass Luzifer sich entzündete, um sich der Gottheit zu bemächtigen, ist ausführliches Thema der Offenbarung nach Anita Wolf.. (Die „Geistige Sonne“ von J. Lorber behandelt nicht dieses Thema.)

Das freiwillige Anlegen eines himmlischen Gewandes (Robert Blum 2, Kap. 182 ff) schildert die Umkehr Satanas, so daß auch dieses von A. W. ausführlich geschilderte Ereignis bei J. Lorber seine Bestätigung findet.
(Die Dudde Kundgabe gegen A. Wolf erhielt B. Dudde nach lesen eines Buches von A. Wolf <Nr. 8985>. Während die Dudde-Anhänger in der Frage der Entstehung des Bösen davon ausgehen, dass Lorber durch ein Gespräch über dieses Thema voreingenommen war, was in seine Offenbarung einfloß, sind sie völlig blind der Tatsache gegenüber, dass bei Dudde genau das selbe der Fall war, nämlich dass sie bei der Kundgabe gegen A. Wolf  bereits voreingenommen war, was in diese Kundgabe <Nr. 8985> einfloß.)


2)    Endzeit
An sich ein Thema das bei Lorber bereits ausführlich behandelt wird, jedoch mit der Aussage, dass es nach 1920 keine Kriege mehr gibt und das ganze Endzeitgeschehen einen mehr evolutionären Charakter annimmt. ([GEJ.08_185,10]  So man nach dieser Meiner Gegenwart eintausend, achthundert und nahe neunzig Jahre zählen wird, da wird es nahe keinen Krieg auf der Erde mehr geben,...“)
Nimmt man als Geburtsjahr Jesu das Jahr 6 vor unserer Zeitrechnung, so hätte nach dieser Prophezeiung noch nicht einmal der erste Weltkrieg geschehen dürfen.
Offenbar hat die Menschheit eine historische Chance vertan und die krassere Variante gewählt, was leider durch die Dudde-Offenbarung präzisiert werden mußte, die kurz nach Ablauf des bei Lorber genannten Datums begann.  (Da die überholte Prophezeiung bei Lorber in den sog. 4 Reinigungsfeuern enthalten ist, kann man nicht diese der Dudde-Offenbarung entgegenstellen.)


Darüber hinaus können mit der etwas einfacheren Dudde-Offenbarung und ihrer zeitnaheren Sprache andere Bevölkerungsschichten angesprochen werden als mit dem Lorberwerk.

3)    Reinigung und Ausbildung der sieben Geister
 
Für den Weg zur Wiedergeburt (neben der Übung der 7 Viertelstunden) ein eminent wichtiges Thema, welches von Raphael im 7. Band des GEJ zwar angeschnitten, jedoch nicht erschöpfend behandelt wird.
Da die Barmherzigkeit die sieben Geister zusammenfasst, meinen manche Lorberfreunde, es genüge, den Geist der Barmherzigkeit auszubilden. Jesus kommt etwas später im 7. Band auf dieses Thema zurück und sagt ausdrücklich: [GEJ.07_043,09] „Du hast ja auch gehört, wie die Geduld auch ein Urgeist Gottes im Menschen ist und gleich allen andern sechs Geistern gestärkt und ausgebildet werden muß,...“ Ein klarer Hinweis, daß neben der Barmherzigkeit auch alle anderen sechs göttlichen Urgeister im Menschen ausgebildet werden sollen.

"Haltet ...  aber desto näher euer Herz , so werdet ihr den wahrhaften Sieg des Lebens in euch erkennen und werdet euch aufschwingen können zu dem siebenfachen Lichte, und zum dreifachen Lichte über das siebenfache Licht !" (J. Lorber, Die Fliege, S. 84)

Dieses Thema, das für den Weg zur Wiedergeburt so überaus bedeutungsvoll ist, liegt  der Offenbarung des Heimholungswerkes bzw. Univ. Leben zu Grunde, seit Mitte der 90 Jahre hat auch der Liebe-Lichtkreis in Nürnberg eine Offenbarung (Jesus Christus lehrt: Der Weg zur Einheit durch die Liebe) zu diesem Thema erhalten, welche in der Lage ist, die Lehren des UL zu ersetzen.

4) Die Verdichtung seit dem Fall Luzifers und die Zurückentwicklung ins Geistige.

     Dieses Thema wird in den Schriften Rudolf Steiners, Max Heindels und der Theosophie behandelt.
Von wesentlicher Bedeutung sind auch Steiners Beitrag zur Philosophie (Erkenntnistheorie), dargelegt in seiner Schrift: "Die Philosophie der Freiheit", sowie seine Schilderung des Weges zur Wiedergeburt: "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?".
Die sieben großen Zeiträume der Weltenentwicklung werden unabhängig von Steiner auch von Max Heindel sowie Johanna van der Meulen (Intermediarius) gesehen und beschrieben. Letztere kam auf dem von Steiner beschriebenen Weg zur Einweihung, so daß es auch für den geistigen Weg nach Steiner eine praktische Bestätigung gibt, sie hat dabei einige der wichtigsten Defizite Steiners berichtigt.

    (Zu der von manchen Lorberfreunden übernommenen Diffamierung R. Steiners als "Hochgradfreimaurer"      folgender Hinweis: "Es  gibt keinen einzigen schriftlichen Beweis  dafür, dass  Reuss den  Steiner zum  O.T.O Mitglied, geschweige denn zum Leiter eines O.T.O.-Zweiges, gemacht hätte." siehe: http://user.cyberlink.ch/~koenig/steiner_.htm
NO-Freunde übersehen, daß sich Rudof Steiner in die Tradition Goethes gestellt hat, der wiederum stark von Swedenborg beeinflußt war, so dass auch bei R. Steiner der Einfluß Swedenborgs indirekt vorhanden war.)

5) Die Bücher des Intermediarius vermitteln den Überblick und die Zusammenhänge der verschiedenen Ebenen und damit auch der unterschiedlichen Offenbarungen (für den Durchblick: condicio sine qua non).

6) Auch den nicht-christlichen Bestrebungen hin zu Gott (Yoga, Zen usw.) gegenüber, wird im Werk Lorbers eine adäquat tolerante Einstellung gepflegt: „Sage es den Kindern, und sage es allen, sie mögen sein, welcher Religion sie wollen – ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken, ob Brahmi, ob finstere Heiden –, kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohne, welche aber ist der heilige Geist in euch...“ [HGt.01_004,09]

Sofern sich feststellen läßt, daß bei Lorber ein Themenbereich  angesprochen,  jedoch nicht ins Detail ausgeführt  wurde, läßt sich ein Anknüpfungspunkt ausmachen und eine solche Offenbarung, sofern diese einer der drei Himmelsebenen angehört,  mit nachvollziehbaren Gründen zu Lorber hinzufügen.
Insofern ergibt sich daraus, mit dem Lorberwerk als Mitte, ein in sich schlüssig begründbares, offenes theoretisches Model, das, obwohl es auf geistigen Erlebnissen beruht, auch intellektuell nachvollzogen werden und im Kern nicht subjektivistisch genannt werden kann, das außerdem die Offenheit für aktuelle Offenbarungen aus dem inneren Wort einschließt (womit ein subjektives Moment hinzukommt
z. B. Joh. Widmann
), was im Einzelfall natürlich genau zu prüfen ist.

Mit Lorber als sonnenhafter Mittelpunkt und den genannten Offenbarungen quasi als Planeten  (Böhme, Swedenborg, B. Dudde, A. Wolf, R. Steiner, Intermediarius usw.) läßt sich das Gebäude einer christlich, mystischen Theosophie erstellen, wie das im Ansatz in meinen Schriften angegangen wird.

[GEJ.07_054,05] "Aus solchen vielen Teilenthüllungen des innern, geistigen Sinnes des Wortes Gottes wird sich dann erst eine wahre und große Licht- und Lebenslehre zusammenformen, und diese Lehre wird dann sein das große und neue Jerusalem, das aus den Himmeln zu den Menschen herniederkommen wird. Und die in der neuen Lehre sein und leben werden, die werden wandeln im neuen Jerusalem und werden darin wohnen ewig, und ihrer Seligkeiten über Seligkeiten wird ohne Maß und Ziel nimmer ein Ende sein. Denn Ich Selbst werde bei ihnen sein, und sie werden schauen alle die zahllosen Herrlichkeiten Meiner Liebe, Weisheit und Allmacht."

"Ihr habt die Freiheit, selbst zu bestimmen, was ihr glauben wollet, und kein Mensch kann euch diese Glaubensfreiheit beschneiden. Ihr besitzet auch das Recht, die verschiedensten Glaubensrichtungen gegeneinander abzuwerten, so daß ihr aus allen Geistesrichtungen das herausnehmen könnet, was euch zusagt .... "
B. D. 8814


Auf der Grundlage der Neuoffenbarung und unter Hinzuziehung der Erkenntnisse des Physikers Burkard Heim kann der Ansatz einer Einheit von Wissenschaft und Religion erahnt werden (Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse der Heimschen Theorie siehe auch z. B. W. Ludwig, Die erweiterte einheitliche Quantenfeldtheorie von Burkard Heim, Werke von B. Heim beim Resch Verlag  oder die folgenden Internetseiten: 1, 2 und auch www.heim-theory.com).                                       
Diese Einheit ging dem Kirchenchristentum mit der Aufklärung verloren und ist mit dessen Lehren nicht wieder herstellbar.

Während Einstein Raum und Zeit zu einer Raumzeit verbundnen hat, führte Burkhard Heim Raum und Materie auf die Idee einheitlicher geometrischer Strukturen zurück. Raum ist nicht leer, sondern besteht aus Kleinsteinheiten, den sog. Metronen. Der Kernpunkt der Heimschen Theorie beinhaltet die Verbindung der streng kausalen Relativitätstheorie mit der akausalen Quantentheorie sowie einer Ableitung der 4 Wechselwirkungen (elektromagnetische, gravitative, schwache und starke Wechselwirkung).
Die Ableitung und Berechnung von Kleinstteilchen gelang Burkhard Heim (im Gegensatz zur Stringtheorie) unter der Zugrundelegung von weiteren Dimensionen zusätzlich zu den drei Raum- und der Zeitdimension sowie der Annahme von weiteren Seinsebenen (Physis, Bios, Psyche, Pneuma, Psyche und Bios haben für Heim informatorischen und organisatorischen Charakter) jenseits der Materie (siehe auch: Fritjof Capra, "das Tao der Physik" bzw. "Wendezeit").
Vor diesem Hintergrund läßt sich der Gegensatz zwischen Evolutions- und Schöpfungslehre zugunsten einer geistig gelenkten 
Schöpfungsentwicklung auflösen.

Anstatt die Einheit und Verbindung mit allen Gemeinschaften zu suchen, in denen die Überwindung des gefallenen Menschen und damit die Wiedergeburt angestrebt wird, sind viele Lorberfreunde zu sehr auf Abgrenzung und Durchsetzung eines abstrakten Lorberbekenntnisses aus.


P.S.
Bei der Ausschau nach den falschen Christussen sehen manche Geistesfreunde den Wald vor lauter Bäumen nicht, daher möchte ich auch hier den Blick in die mir wesentlich zu scheinende Richtung und eigentlichen Gegner lenken:

1)    Die sogenannten „Gespräche mit Gott“ von Donald Walsh , eine Offenbarung der finsteren Geisterwelt, die sowohl in Europa und besonders in Amerika ein Millionenpublikum gefunden hat.

2)    Der sog. Maitreya-Christus , dessen Schriften auf jeder Esoterikmesse zu finden sind. Hier sitzt der Antichrist bereits in den Startlöchern, während die Freunde der Neuoffenbarung mit ihren Bruderzwisten sich gegenseitig lahm legen.

P.P.S.
Mir ist bewusst, dass ich mich mit einer positiven Aussage zugunsten des Univ. Lebens quasi in die Nesseln setze, halten doch viele Geistesfreunde diese Gruppe für eine Ausgeburt der Hölle.
Sicher ist dort in den 90er Jahren viel Unschönes geschehen und ich möchte für die Organisation als solche keine Werbung machen. Unreife Menschen sind dort in Führungspositionen gelangt, woraus ein Machtmissbrauch resultierte, was jedoch von Jesus in einer Kundgabe von 1995 klar beim Namen genannt worden ist: "In euch sollte eine Ausreifung erfolgen. Es ist wenig davon geschehen. Ihr kommt euch berechtigt vor, für mich zu entscheiden. Das sind Fehlentscheidungen, die nicht mit mir, also gottlos gehandelt sind... Ihr habt Kritik an mir und meinem Werk verschuldet durch euer hochmütiges Verhalten. Ihr hört nicht auf meine Werkzeuge, ihr benutzt sie ..."  (Zitiert nach H-W Jungen, Univ. Leben, S. 103/4)


Bis heute kann ich in der Offenbarung als solcher nichts Schlechtes sehen, sofern man berücksichtigt, dass diese nicht aus dem Liebehimmel, wie die Lorber-Offenbarung, sondern dem Liebe/Weisheitshimmel entstammt.
Man sollte nicht den Fehler begehen und das Kind mit dem Bade ausschütten, d. h. genauso wenig wie man das Christentum mit seinen unzählbar vielen Greultaten der Lehre Jesu zuschreiben kann, sollte man die Fehler der Organisation UL mit der Offenbarung als solcher identifizieren.
Glücklicherweise gibt es in der Lorberbewegung kaum Leitungs- und Führungsstrukturen ansonsten es zu den selben Erscheinungen wie im UL gekommen wäre. (Die unschönen Auseinandersetzungen zwischen Kurt Eggenstein und dem Lorber-Verlag sowie der Lorber-Gesellschaft sprechen eine deutliche Sprache. Viele Menschen fühlen sich vom Fanatismus und der Rechthaberei mancher Lorberfreunde ziemlich abgestoßen. Ich erspare es mir auf weiteren Fehlern der Lorberbewegung herumzureiten.)


Nimmt man demnach Lorber als Hauptoffenbarung sowie den Maßstab an Großzügigkeit bzw. Toleranz, der aus Lorber gegenüber Swedenborg deutlich wird, so lassen sich m. E. ohne Weiteres weitere Nebenoffenbarungen darum herumgruppieren, ohne dass die Hauptoffenbarung dabei geschmälert wird.
(Traumatische Erfahrungen in einer Problemgruppe sollten aufgearbeitet werden, anstatt Ängste nach außen zu projizieren und in Urteile über andere Offenbarungen und Gruppen einfließen zu lassen.)

Aus der Tatsache, dass die Offenbarung nach A. Wolf durch die sog. Biberauer Schule zur Rechtfertigung einer „weiblichen Gottheit“ missbraucht wurde, sollte man keine Ablehnung dieser Offenbarung ableiten, da dieser Missbrauch nicht der Offenbarung als solcher angelastet werden kann.(Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt zurecht das Sprichwort)
Wäre das Werk nach A. Wolf tatsächlich gelesen und verarbeitet worden, hätten Auswüchse wie in Abentheuer (Biberauer Schule) und auch in anderen Gruppen nicht vorkommen können.


In verschiedenen Gruppen wurde massivst die Demut verzerrt und mit der Wiedergabe einer ganz wesentlichen Passage aus dem Werk von Anita Wolf möchte ich meine Ausführungen schließen: 


"Doch wisse, daß Ich ewig in die Demut keine Erniedrigung, keine Demütigung und Unterwürfigkeit gegeben habe, vor Mir keinesfalls gerechtfertigte Dinge, mit denen ein Kind selbst bei größter Zerknirschung Mir niemals nahen kann.
Einzig die freie königliche Demut führt ein Kind - auch aus tiefstem Fall - wieder unmittelbar in mein Ur-Herzsein zurück." (Ur-Ewigkeit in Raum und Zeit, S. 321, 4. Ausgabe S. 309)

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