Liebe und Partnerschaft
Heutzutage
verfügen Jugendliche über relativ viel Geld, so daß sie sich fast alles leisten
können, was sie sich wünschen. Manchmal muß einer zwar noch eine Weile warten,
wenn der Wunsch etwas kostspieliger ausfällt, aber spätestens beim Geburtstag
wird er von den Omas mit Geld überhäuft und kann sich so einen Wunsch erfüllen.
Dieses
Verhalten, daß man meistens alles was man sieht auch gleich haben kann, davon
ist vielfach das Verhalten in den persönlichen Beziehungen geprägt.
Also wenn ich
so kurz mal in die Zeitschriften hineinschaue, die Jugendliche heute lesen,
dann lautet doch die Botschaft, die da durchkommt folgendermaßen:
"Ein
hübscher Körper, ein paar schicke Klamotten und ran an die süßen Jungs, oder
Mädels."
Wenn ein Junge
ein hübsches Mädchen sieht, dann will er mit der zusammen sein, das bedeutet,
sie soll eine Weile zu ihm, zu seinem Leben gehören. Aber das soll gleich sein,
wie ein kleines Kind, das ein Spielzeug sieht und wenn man´s ihm nicht gleich
gibt, fängt es an zu schreien und zu zetern, daß man meinen könnte Wunder was,
wie lebensnotwendig das für sein Dasein jetzt ist. Dann werden
"Liebesbriefe" geschrieben mit Worten wie, "ich liebe
dich", "ich brauche dich", "ich kann ohne dich nicht
leben", und ähnliches. Solche Worte werden heute so leichtfertig und so
oft gebraucht, daß sie kaum noch eine Bedeutung haben und mehr über die Unreife
desjenigen verraten, der diese Worte gebraucht, als über tatsächliche Gefühle.
Und wenn man
demjenigen dann das Spielzeug gibt, dann ist er erst einmal überglücklich,
spielt eine Weile damit, um es dann irgendwann wegzuwerfen und sich einem neuen
Spielzeug zu zu wenden.
Läuft das
nicht so ähnlich in Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen heutzutage? Zu
Beginn schlagen die Wogen der gegenseitigen Anziehungskräfte hoch, da muß man
täglich mit einander telefonieren und sich andauernd bestätigen, wie sehr man
sich liebt, da muß man jede Woche ein zweimal oder noch öfter den anderen
treffen, in die Ferien fahren ohne den anderen, ein Graus, alle anderen
Beziehungen, Freundinnen, Kumpels werden vernachlässigt, um nur noch mit dem
einen, fast angebeteten, Menschen zusammen zu sein, ohne zu wissen, daß man
damit ein Strohfeuer anheizt, das, je mehr man zusammengluckt und dieses
übersteigerte Gefühl anheizt, desto eher dazu führt, daß es bald wieder
erlischt.
Also genau
das, womit man meint die Gefühle lebendig zu halten, dieses übersteigerte
Zusammenglucken und tägliche Telefonieren - oft nur zum Austausch von
Belanglosigkeiten - genau das ist der sicherste Weg eine solche Beziehung zum
Erlöschen zu bringen.
Denn dieses
Gefühl hält man für die große wahre Liebe, aber glaubst du wirklich, eine 15
Jährige oder ein 15 Jähriger weiß, was das ist? Ja, eine Verliebtheit, dieses
drängende Gefühl der Sehnsucht nach dem anderen Menschen, dieses Gefühl, man
müßte zerspringen, man hält´s nicht mehr aus, man kann nicht mehr leben ohne
den anderen, die Schmetterlinge im Bauch, die Gedanken, die nur noch um den
anderen kreisen, ja, das kennt ihr Jugendlichen.
Aber ist das
wirklich Liebe? Fast könnte man meinen, das sei so, aber leider gefehlt.
Bei Jungs
etwas früher, bei Mädchen meist etwas später läßt dieses drängende Gefühl nach
und zwar um so schneller, je intensiver man das auslebt und während man den
anderen zu Beginn einer Freundschaft meist aus einer rosaroten Brille
betrachtet hat, sieht der nun nach einem halben oder dreiviertel Jahr ganz
anders aus.
Und dann? Dann
kriegt man nicht selten eine Wut auf den anderen, daß man sich so in ihm
getäuscht hat, daß man ihm so vertraut hat, während er anscheinend doch ein
"Scheusal" ist, der einen verraten hat.
In
Wirklichkeit handelt es sich jedoch um die Begegnung zweier unreifer Menschen,
die sich in eine Illusion verrannt und die dieser verfrühten und zu intensiven
Beziehung ein unreifes Urteil über den jeweils anderen hinzugefügt haben.
Und dann,
schnell ran an den nächsten süßen Jungen und das Spielchen kann von neuem
beginnen. Je hübscher der Körper, mit dem ein junger Mensch ausgestattet ist,
desto besser funktioniert dieses Spielchen.
Spätestens
wenn man bei diesem Spiel ein paar Mal gescheitert ist, bekommen viele einen
seelischen Knacks und sind zu einer Ehe oder zu einer dauerhaften Beziehung
nicht mehr in der Lage.
Diesen Knacks
bekommt einer meist dann, wenn auch die Sexualität verfrüht ins Spiel kommt.
Genauer noch, wenn die engste Begegnung zweier Menschen, da wo man am im
Innersten berührt wird, nach den Prinzipien einer Wegwerfgesellschaft behandelt
wird, was heutzutage leider häufig genug der Fall ist.
Dieses fatale
Umgehen miteinander wird schon durch die Sprache, die Jugendliche heute
draufhaben, vorbereitet. Ein Umgangston, der früher als Gassen- oder
Gossensprache bezeichnet wurde, ist heute zum „normalen“ Umgangston zwischen
Jugendlichen geworden. Jedes Zartgefühl und jeder Respekt für den anderen ist
aus dieser Sprache verschwunden und genau das gilt als "cool" oder
"in" und steht im Einklang mit der Grundhaltung, im anderen nur einen
kurzfristigen Gebrauchsgegenstand zu sehen.
Doch selbst
wenn solche Beziehungen nicht auf einem solch entfremdeten Niveau ablaufen, so
sollte man doch der Tatsache Rechnung tragen, daß Jugendliche im Alter von 14,
15 noch recht häufig ihre Interessen und ihren Geschmack ändern und das drückt
sich auch in den persönlichen Beziehungen aus, d.h. nach kurzer Zeit ändert
sich der Geschmack und auch die Interessen eines heranwachsenden Teenagers (was
in diesem Alter durchaus normal ist) und damit verliert man das Interesse am
anderen. Gleichzeitig jedoch nehmen die Bindekräfte zwischen 2 Partnern mit der
Häufigkeit von intimen Beziehungen ab. Das hat z. B. in der Psychotherapie die
Schule nach Bert Hellinger (Familienstellen) ebenfalls herausgefunden.
Die Ausübung der Sexualität mit
häufig wechselnden Partnern führt zu einer Persönlichkeitsveränderung in
Richtung auf eine Bindungs- und Beziehungsunfähigkeit.
Wenn also ein Junge oder ein Mädchen mit 13-14 bereits
den ersten intimer Partner hat und diesen bis 20 noch mehrmals gewechselt hat,
sind häufig die Bindekräfte, die zu einer dauerhaften Verbindung, sprich Ehe,
notwendig sind, bereits erloschen.
(Das gilt
natürlich nicht für Jugendfreundschaften, die auf einem kameradschaftlichen
Niveau ablaufen, diese können durchaus eine Bereicherung sein.)
Bedingt durch
solche Erfahrungen werden viele Menschen zum Single (Tendenz steigend),
verinnerlichen dieses Prinzip und leben eben immer mal wieder eine
Kurzbeziehung und werden infolgedessen abhängig von der Freizeit- und
Unterhaltungsindustrie, die dann ein Heer von Beziehungskrüppeln nun weiter
profitbringend unterhält und entsprechend manipuliert, die zuvor durch die
Zeitschriften, Medien und den sog. Zeitgeist herangezüchtet wurden.
Und die
Kinder, die dabei entstehen und die eigentlich ja erst einmal alles anders und
besser machen wollen, werden immer noch stärker in diese
persönlichkeitszerstörenden Verhaltensweisen hineinverstrickt. Nämlich dadurch,
daß sie in immer jüngeren Jahren von den Medien, die sie unkontrolliert und
unreflektiert zu sich nehmen, zu solchen Verhaltensformen verleitet werden und
an den Erwachsenen häufig keinen Halt und kein Vorbild mehr haben.
Damit hat sich
der Teufelskreis geschlossen. Die Medien und die Unterhaltungsindustrie züchten
sich eine Generation heran, die freiwillig das nachvollzieht, was ihr als
zeitgemäßen Lebensstil eingeimpft wird und die auf diese Weise von dieser
Industrie fest im Griff behalten werden kann.
Das ist die Dekadenz, die
geistig/seelische Verwahrlosung und der Wertezerfall, nach der heute eine ganze
Generation tanzt und lebt.
(Philosophischer
Zusatz für Fachleute: Fast könnte es scheinen, als ob ich hier nach dem
marxistischen Grundsatz verfahre: Das gesellschaftliche Sein bestimmt das
Bewußtsein.
Dem ist jedoch
nicht so. Von einem geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, kann
man diesen marxistischen Satz psychologisch-esoterisch im hegelschen Sinne
negieren:
Das
gesellschaftliche Sein ist das, im Verlauf der Geschichte, heraus produzierte,
nach außen hin sichtbare, kollektive Unterbewußtsein, das aber dennoch das
Bewußtsein des Einzelnen in der Gesellschaft bestimmt.
Oder, esoterisch
ausgedrückt, Wirtschaft und Gesellschaft sind die Spiegel der
Kollektiv-Innenwelt, des kollektiven Unterbewußtseins der verkörperten
Menschen, die rückwirkend wiederum das Bewußtsein des Einzelnen prägen.)
Wie Cyrill
Scott in seinem Buch "Musik, ihr geistiger Einfluß durch die
Jahrhunderte" beschreibt, wurde diese Entwicklung aus der geistigen Welt
durch die Rockmusik vorbereitet.
Diese enthält
eine starke chaotisierende und ins Äußere, Sinnliche ziehende seelische
Tendenz.
Letztere hat
natürlich ihren Anknüpfungspunkt in der Gefühlswelt von heranwachsenden
Teenagern. In Maßen kann sie natürlich auch eine Art Ventilfunktion haben. Aber
wenn sich Jungendliche den ganzen Tag nur noch mit dergleichen Musik berieseln
lassen, kommt zu dem Chaos, das in diesem Alter eh da ist, diese zusätzliche
chaotisierende Tendenz zum Durchbruch, die den Werteverlust einer ganzen
Gesellschaft nach sich ziehen kann.
Mit Sicherheit
ist es doch kein Zufall, daß die meisten Rockmusiker starke Drogenkonsumenten
sind. Und ebenso befinden sich im Gefolge von bekannten Rockstars eine ganze
Horde kreischender Mädchen, früher nannte man sie "Groupies", die
nach dem Konzert Schlange stehen, um sich ihrem Star für eine Nacht zur
Verfügung zu stellen.
Sex and Drugs and Rock'n Roll. Auch wenn
diese luziferische Dreieinigkeit sich, Gott sei Dank, nicht bei jedem
zusammenfindet, und die Rockmusik eine in Maßen auch positive Ventilfunktion
haben kann, so darf man sich doch nicht davon täuschen lassen, daß sie neben
der chaotisierenden Tendenz, sowohl bei jedem einzelnen, als auch in der
Gesellschaft insgesamt, immer den
Verführungsaspekt in Richtung „Sex and Drugs“ enthält. (Meines Wissens gab es
in Deutschland vor dem Aufkommen der Rockmusik keine ernsthafte
Drogenproblematik!)
Zudem haben
sich innerhalb der Rockszene Stilrichtungen wie Heavy Metall breitmachen
können, die einen immer primitiveren und brutaleren Stil zeigen, die sich
gleichzeitig in den Verhaltensformen Jugendlicher ausdrücken.
Dieses Thema,
Freundschaft, Liebe, Ehe möchte ich kurz vor einem anderen kulturellen
Hintergrund auseinandersetzen.
Nimm doch mal
die Türkei zum Beispiel, in den Großstädten und den Touristenorten setzt sich
auch dort der westliche Lebensstil durch, aber auf dem Land ist es dort immer
noch Sitte, daß ein Vater seine Tochter möglichst von jeglichem männlichen
Kontakt - außer in der Verwandtschaft -
fernhält.
Wenn das
Mädchen ins heiratsfähige Alter kommt, suchen sich die Eltern einen geeigneten
Partner aus und das Mädchen wird nach den Vorstellungen seiner Eltern
verheiratet.
Erstaunlicherweise
geht das in vielen Fällen sogar gut: In einigen geht das ganz gewaltig schief,
nämlich dann, wenn den Eltern das nötige Einfühlungsvermögen für das jeweilige
Kind fehlt und wenn bei den Eltern bei der Wahl des Heiratspartners irgendeine
Art von Prestigedenken im Spiel ist.
Auch wenn das
unserer Art zu denken und empfinden völlig zuwider läuft, so muß man doch
festhalten, daß auf diese Weise viele und auch gutgehende Ehen zu Stande kommen
und die Scheidungsrate in Ländern wie der Türkei ist bekanntlich sehr viel
geringer als in den westlichen Ländern.
In den
westlichen Ländern ist heute selbstverständlich, daß man sich seine Partner
selbst auswählt. Mit unseren Vorstellungen von der Freiheit des Individuums ist
eine Verfahrensweise wie in den muslimischen Ländern zu Recht völlig
unvereinbar.
Aber mit
welchem Resultat? Die Scheidungsrate wird immer größer es gibt immer mehr
Singles und je weniger die Kinder eine funktionierende Ehe vorgelebt bekommen,
desto weniger sind sie selbst dazu in der Lage.
Die
Lebenseinstellung in den westlichen Ländern lautet eben: "Mach was dir
Spaß macht und laß dir ja von niemandem dreinreden." Die
Jugendzeitschriften gehen doch offenbar davon aus, daß Jungs und Mädchen sich
irgendwie in einander verlieben und bedingt durch diese überquellenden Gefühle
und darauf aufbauend einem entsprechenden körperlichen Verlangen nach dem
anderen Geschlecht, dann wird das Ganze schon irgendwie hinkommen.
Wenn beide
Partner damit einverstanden sind, hält man heute auch eine Kurzbeziehung
("one night stand") dem heutigen Lebensstil als angemessen, die nur
auf Grund eines triebhaften Verlangens zu Stande kommt.
Diese
Einstellung wird insbesondere in den Jugendzeitschriften lang und breit
propagiert und die Generation, die im Moment dabei ist das zu übernehmen, die
richtet sich dabei seelisch zu Grunde. Die Folgen sind: die psychische
Verelendung wird in den westlichen Ländern immer größer und die
Selbstmordhäufigkeit steigt ja ebenfalls andauernd an. Zwar wird auch in
Deutschland von führenden Menschen der sog. Wertezerfall vielfach beklagt, aber
niemand ist in der Lage dem irgendetwas entgegen zu setzen.
Diese
Zerfallserscheinungen der westlichen Kultur - "Dekadenz" in der
Fachsprache genannt - veranlaßt die muslimischen Länder zu der Argumentation,
daß ihr kulturelles Zusammenleben wesentlich besser sei als das westliche und
es gibt gerade auch in der Türkei Bestrebungen, den westlichen Einfluß wieder
auszuschalten.
Die islamische
Religion ist aber ähnlich der alten jüdischen eine strenge Gesetzesreligion.
„Auge um Auge,
Zahn um Zahn“ lautet deren Grundsatz.
Unter anderem
ging es Jesus darum, diese strenge Gesetzmäßigkeit abzulösen zu Gunsten einer
Religion der Liebe und Freiheit.
Das
muslimische Modell paßt für uns an der Freiheit orientierte Menschen nicht, das
westliche Leben nach dem von Medien- und Industriekonzernen gelenkten
egoistischen Lustprinzip führt zu einem Zerfall der Kultur in der Gesellschaft
und zu einer Destabilisierung der eigenverantwortlichen Persönlichkeit bei den
einzelnen Menschen.
Darüber möchte
ich gerne ein entsprechendes Bewußtsein schaffen, damit man sich nicht in
derartige Programme und zerstörerische gesellschaftliche Mechanismen blind hinein
verwickeln läßt, sondern darüber Bescheid weißt, denn gerade jetzt in der
Pubertät, beginnen viele mehr und mehr dieses Programm zu übernehmen.
Genau hier
liegt aber meine Aufgabe als verantwortungsbewußter Vater, nicht erst wenn´s zu
spät ist unter die Arme zu greifen, sondern gleich im Vorfeld diese
Zusammenhänge klar zu machen, damit nicht erst ein seelischer Schaden entsteht,
sondern damit einsichtig wird, daß - von ganz seltenen Ausnahmen einmal
abgesehen - Mädchen in den meisten Fällen bis 16 oder 17 und Jungs bis 18, 19 oder
20 zu einer tiefgehenden Freundschaft oder sogar Liebe gar nicht in der Lage
sind und zu einer Ehe auch dann noch nicht. In den meisten Fällen haben junge
Menschen dann aber eine gefestigtere Persönlichkeit, die mit Trennungen besser
fertig wird und ihre Interessenlage und Geschmack ändern sich nicht mehr ganz
so sprunghaft.
Die Pubertät
ist ja deswegen ein wichtiges und auch kritisches Alter, weil in dieser Zeit
bestimmte Empfindungen wach werden, bei den Mädchen mehr die romantischen
Gefühle bei den Jungs eher die
Triebhaftigkeit und bei beiden Geschlechtern zuweilen das bloße Imponiergehabe
oder auch der Gruppenzwang mit den anderen mithalten zu wollen. Diese
Empfindungen können so stark werden, daß verstandesgemäße Überlegungen nicht
mehr die Hauptrolle spielen, sondern man sich diesen Empfindungen hingibt und
diesen in der Hauptsache folgt. Das bildet letztlich auch den Hintergrund für
die Konflikte zwischen den Generationen also zwischen Eltern und Kindern.
Wobei man
kritisch anmerken muß, daß viele Erwachsene in diesem heranwachsenden Stadium
stecken bleiben und letztlich gar nicht richtig erwachsen werden.
In dieser Zeit
der Gärung sind ein paar Dinge wichtig, um diese Zeit sicher durchschreiten zu
können. Diese gliedern sich wiederum auf in die drei Aspekte des Menschen,
Körper, Seele, Geist.
Für den Körper
ist wichtig eine gewisse sportliche Betätigung. Überschüssige Kräfte können auf
diese Weise abreagiert werden, der junge Mensch bekommt ein Ziel und versackt
nicht in Langeweile.
Seelisch
bedeutsam ist die Pflege von harmonisierender Musik. Neben der Abreaktion der
chaotischen Gefühle durch Rockmusik, sollte man gleichzeitig ein
harmonisierendes Element durch klassische Musik betreiben, am besten wäre
natürlich das Erlernen eines Instrumentes.
Bei Mädchen
entwickeln sich in diesem Alter überquellende Liebegefühle, die sich ein
entsprechendes Objekt, sprich einen Jungen suchen an den sie sich fixieren.
Gerade hier greifen doch die Jugendzeitschriften an mit ihren "Lovestorys"
und gaukeln den Mädchen vor wie schön es doch wäre wenn ein Junge sie im Arm
hielte, ihr für immer gehörte und sie auf ewig liebte. Selbst wenn man weiß
oder schon erfahren hat, daß solche Geschichten unrealistisch sind, so wird
doch die Illusion andauernd geschürt. Daher wäre es zur Pflege eines gehobenen
Seelenlebens gut, wenn Jesus die erste Rolle im Leben eines Mädchens spielen
könnte und sich die Gefühle zuerst einmal auf Ihn richten könnten.
Geistig
bedeutsam ist das Aneignen von geistigem Wissen, warum sind wir hier auf dieser
Erde, was ist unsere Aufgabe hier, warum gibt es soviel Ungerechtigkeit auf
dieser Welt, warum läßt Gott das zu, und wie gehen wir damit um.
Das Geistige
teilt sich hier wiederum in zwei Teile, einmal den menschlichen Verstand, der
eine befriedigende Erklärung für solche in dieser Zeit aufkommenden Fragen
haben möchte und einmal den zum Göttlichen hinneigenden Teil unseres Geistes,
der in diesem Bereich seinen Ursprung ahnt und zu sich selbst kommen will.
Letztendlich
wäre es natürlich von großem Nutzen, wenn Jugendliche Zugang zur Meditation
bekämen, auch wenn dies ihrem quirligen und nach außen gerichteten Wesen in
dieser Zeit widerspricht, denn die Meditation ist gewissermaßen die Brücke vom
Glauben zum Wissen.
Wenn der
Mensch, bzw. das menschliche Gedankenherumirren schweigt, offenbart sich Gott.
Was sollte
denn in einer auf Dauer ausgerichteten Partnerschaft vorhanden sein?
Was ist denn
wirkliche Liebe?
Die Antwort
auf diese, für das Leben so überaus wichtige Frage, findet man in keiner der
heutigen Jugendzeitschriften. Wo bitte schön steht denn in "Bravo",
"Girl", "Sugar" oder "Young Miss" welche
Voraussetzungen ein Mensch entwickeln soll, damit eine Beziehung von Dauer sich
entwickeln kann? Auch die Schule bereitet einen Heranwachsenden in dieser
Hinsicht nicht auf das Leben vor. Ebenso können die wenigsten Elternhäuser ihre
Kinder in dieser Hinsicht auf das Leben vorbereiten.
Manche
Menschen kommen durch Erfahrungen, die häufig schmerzhaft sind, auf eine
Antwort, viele finden ihr Leben lang keine Lösung für dieses Rätsel.
Im
Griechischen gibt es für Liebe drei verschiedene Worte und daran kann man diese
ganze Problematik etwas besser aufschlüsseln, nämlich:
eros, philia
und agape.
Diese drei
entsprechen der Liebe in ihren drei Dimensionen Körper, Seele und Geist.
Eros, die rein
äußerliche Anziehungskraft zwischen dem männlichen und dem weiblichen Körper,
die körperliche Liebe, bis hin zur geschlechtlichen Vereinigung.
Philia bedeutet die
Liebe zwischen Eltern und Kindern, Geschwistern, Verwandten und guten Kumpeln,
die kameradschaftliche Liebe. In dieser Ebene wäre etwa auch die Kommunikation
zu finden, daß man mit dem anderen gut reden kann, daß man ähnliche Interessen
hat. Aus dem Aspekt Partnerschaft aus betrachtet wäre es wichtig, daß man von
der Intelligenz und Bildung nicht zu weit von einander entfernt ist, da man
sich ja sonst gar nicht richtig austauschen kann. Bei spirituellen Partnern
steht jedoch das Geistige im Mittelpunkt, während Bildungsgrad und Berufsausbildung
in den Hintergrund treten!
(Charakterstärke
und Herzensbildung stehen letztlich über jedem rein intellektuellen
Bildungsgrad!)
Ein weiterer
wichtiger Aspekt dieser Art von Liebe ist, das sich Kümmern um das Wohlergehen,
ja Glück, des anderen.
Agape ist die Liebe
zu Gott, zu Gott im anderen Menschen, zu einem höheren Ideal, zum geistigen
Weg, also die geistige und vergeistigte Liebe.
Aus dem Aspekt
einer Paarbeziehung gesehen:
Der
Gleichklang zweier Herzen oder Seelen auf dem Weg zu Gott.
In einer
auf Dauer angelegten Partnerschaft,
sollten von vorn herein alle drei Formen der Liebe vorhanden sein. Denn dadurch
wird so etwas wie ein Wachstum in der Liebe überhaupt erst möglich!
Da Gott ja die
Liebe selbst ist, so muß sich auch die Liebe zwischen zwei Partnern aus dieser
göttlichen Quelle gespeist, ständig erneuern und vertiefen.
Und wenn ich
Gott sage, so meine ich damit im engeren Sinne Jesus als Verkörperung der
göttlichen Liebe, die ja als Gottesfunke im Herzen eines Jeden von uns vorhanden
ist.
Dieser
Gottesfunke schlummert beim materiell eingestellten Menschen oder strahlt beim
Geistesmenschen. (Dazwischen gibt es natürlich viele Abstufungen, je nach
Entwicklungsgrad)
In jungen
Jahren ist häufig die äußere Attraktivität stärker im Vordergrund, während sich
das im Alter mehr und mehr in Richtung der geistigen Liebe verlagern wird,
sofern diese Dimension überhaupt in der Partnerschaft angelegt ist.
Gerade aber
bei entwickelteren Seelen, darf keine
dieser drei Ebenen fehlen, nur dann ist eine Beziehung zukunftsfähig.
So gesehen,
wäre das Ideal einer auf Dauer
angelegten Verbindung zweier Menschen,
der gemeinsame
Weg zu Gott.
Diese drei
Aspekte der Liebe möchte ich nun weiter ausführen:
zu 1) Auch
ohne den Körper überzuberwerten, sollte man seinen Partner äußerlich attraktiv
finden, die Schönheit des Inneren zeigt sich nicht selten auch im Äußeren in
Form eines anziehenden Körpers. Die geistigen Kräfte, die auf dem inneren Weg
entwickelt werden, können den Körper sogar noch attraktiver machen. Der
schönste Körper eines Partners wird mit der Zeit langweilig und eine nur auf
äußeren Reizen aufgebaute Beziehung hat keine Zukunftsfähigkeit, wenn nicht
innere Werte dazukommen.
Eine sexuelle
Vereinigung mit einem Partner ist für einen sensiblen - und erst recht für
einen Geistesmenschen - erst dann
sinnvoll wenn er mit seinem Partner auch in einer innigen seelisch-geistigen
Verbindung steht. Hellseher können beobachten, daß es bei der körperlichen Vereinigung
auch zu einer Verschmelzung der Auren kommt. Das ganze seelisch-geistige Wesen
des einen färbt also stark auf den anderen ab. Das unterstreicht, daß man bei
der Wahl seines Partners sehr sorgfältig vorgehen sollte, da man Gefahr läuft
von einem unpassenden Partner ungut beeinflußt zu werden. Es ist also auch für
den körperlichen Aspekt einer Partnerschaft wünschenswert, sich einen Partner
zu suchen, der einen ähnlichen seelisch-geistigen Reifegrad besitzt.
Von großer
Wichtigkeit hierbei ist das sich von Gott Führenlassen und Wartenkönnen, bis
man den richtigen Partner gefunden hat.
Kenntnisse in
Meditation befähigt einen mit der Sexualität anders umzugehen. In dieser
Hinsicht sind viele Einsichten, die die ersten Christen hatten, wieder verloren
gegangen.
In letzter
Zeit kommen ja immer mehr Berichte ans Tageslicht in denen katholische
Geistliche sich Auswüchse mit Jugendlichen haben zu schulden kommen lassen.
Landläufig
gibt es den Spruch: "Die können sich das auch nicht durch die Rippen
schwitzen", gemeint sind die Absonderungen ihrer Geschlechtsdrüsen.
Gemeinhin herrscht darüber die Meinung, ein geschlechtsreifer Mann müsse diese
entweder mit einer Frau abreagieren oder sofern er keine Partnerin hat, in dem
er selbst Hand anlegt.
Auch hier
schafft die Kenntnis seelisch geistiger Zusammenhänge ein ganz anderes
Verhältnis zu diesem Thema. Wenn man nämlich weiß, daß der physische Körper von
einem feinstofflichen Gebilde nämlich der Seele am Leben erhalten wird, das mit
diesem zusammenhängt und ihn beeinflußt und wenn man gleichzeitig weiß und das
unter Umständen spürt oder sogar sieht, daß die Seele kein statisches Gebilde
ist, sondern ein Aufnahmeorgan kosmischer Energie, das seinerseits wiederum von
Energiebahnen durchzogen ist, wobei die Hauptenergieaufnahme über das 7.
Chakra, das sogenannte Scheitelchakra erfolgt und diese Energie dann entlang
der Wirbelsäule abwärtssteigt, unten im Dammbereich -also in direkter
Nachbarschaft zu den Sexualorganen - eine Art Speicher besitzt in dem sich die
Energie staut und dann wieder nach oben steigt, also wenn man diese Zusammenhänge kennt, dann ist es
auch möglich in diesen Energiekreislauf lenkend einzugreifen.
Wenn nämlich
dieser Energiespeicher im Dammbereich gefüllt ist, dann erst entsteht der Drang
sich sexuell abzureagieren. Der physische Körper ist letztendlich abhängig von
dem feinstofflichen, der ihn mit Energie versorgt.
Kennt man also
die entsprechenden geistigen Mittel um die Energie nach oben zu lenken, so daß
kein Energiestau im sog. Sammelbecken entsteht, erhebt man sich über diesen
Triebautomatismus und erhält die Möglichkeit ganz anders mit dieser Energie
umzugehen.
Damit meine
ich nun die Meditation. Aber nicht irgendeine Meditation zur Entspannung oder
so etwas, sondern unter anderem zu diesem Zweck ist die Meditation über das
Rosenkreuz (ein christliches Geheimsymbol) bestens geeignet. Dadurch wird
das Herzchakra angeregt, das eine Art Schaltstelle im Energiekreislauf
darstellt und dieses wiederum zieht die energetischen Kräfte nach oben, wodurch
wiederum die medialen Fähigkeiten angeregt werden.
Durch dieses
Nach-Oben-Lenken der Lebenskräfte läßt sich eine geistige Liebe und
Liebesschwingung zwischen zwei Menschen aufbauen, die Menschen, die im
körperlichen verhaftet sind, völlig fremd bleibt.
Diejenigen,
die auf dem geistigen Weg etwas weiterfortgeschritten und etwas tiefer
eingedrungen sind, können das Nach-Oben-Lenken der Lebenskräfte in wenigen
Augenblicken bewerkstelligen.
Mit Hilfe der
letzteren Fähigkeit ist es außerdem möglich die Kräfte im Bedarfsfall auch
wieder nach unten zu lenken um das sexuelle Erleben zu vertiefen, falls das
gewünscht wird. Soviel als kleiner Appetitthappen auf das, was auf dem
geistigen Weg möglich ist.
Ich möchte
nämlich hier keine Körperfeindlichkeit aufbauen, schließlich sind die meisten
von uns hier um auch die körperliche Dimension menschlicher Liebe zu erleben.
Geistesmenschen sollten sich aber bewußt entscheiden können, ob sie das nun
wollen oder nicht, und nicht wenn einen die Naturtriebe dazu drängen.
Erst auf
dieser Stufe, wenn es möglich ist, die Lebenskräfte nach Bedarf zu lenken, wird
der Mensch zum Geistesmenschen, was etwas ganz anderes ist als die von der
katholischen Kirche verhängte, erzwungene Enthaltsamkeit für ihre Pastoren, an
der nicht wenige scheitern.
Idealerweise
und ursprünglich von Gott so vorgesehen, sollte man eine körperliche
Vereinigung nur dann herbeiführen, sofern der Wunsch nach einem Kind vorliegt.
Realistisch
gesehen, sind die meisten Menschen heutzutage nicht in der Lage diesem Ideal
nachzukommen, was jedoch nichts an der Richtigkeit dieser Zielvorstellung
ändert.
2)
Selbstständigkeit und die Fähigkeit mit sich und der Welt alleine klar zu
kommen, ist nach Erich Fromm ("Die Kunst des Liebens") eine ganz
entscheidende seelische Voraussetzung für eine wirkliche Liebe.
Das gewinnt
unter anderem dann an Bedeutung, wenn z. B. jemand eine Anlage zum
Melancholischen hat, so wird er sich nach einem Partner umschauen, der ihn
seelisch stabilisiert (anstatt die Stabilität im Göttlichen des eigenen Wesens
zu suchen), womit er dem anderen eine gewisse Macht über sich einräumt oder
wenn ein Mensch sehr hilfsbereit eingestellt ist und sich bei ihm leicht Liebe
mit Mitleid vermischt. Ein solcher wird leicht Beziehungen eingehen, die eine
Art Therapiecharakter haben, in denen er seine Hilfsbereitschaft und
"Nächstenliebe" an den Mann bzw. an die Frau bringen kann. So nobel
eine solche Charaktereigenschaft sein mag und man diese seinen Mitmenschen im
allgemeinen gegenüber pflegen sollte, so schafft sie in einer Zweierbeziehung
eine Abhängigkeitsstruktur, die meist zur Auflösung der Beziehung führt, sobald
das Defizit des einen ausgeglichen ist. (Was ja Sinn einer Hilfeleistung ist,
daß derjenige, der diese empfängt einmal ohne sie auskommt) Beides kann sich
natürlich vermengen, so daß Partner sich gegenseitig Krücken ihrer schwachen
Persönlichkeiten sind.
Eine reife
Beziehung kann nur funktionieren, wenn zwei selbstständige Persönlichkeiten
aufeinandertreffen, die auch ohne weiteres alleine mit sich und der Welt
klarkommen.
Dann können
diese sich gegenseitig bereichern und einer muß nicht die Schwächen des anderen
ausgleichen.
Die Angst,
alleine sein Leben gestalten zu müssen, ohne Partner als minderwertig angesehen
zu werden, mit seinem Triebleben oder seelischen Schwächen alleine nicht fertig
zu werden, bringt viele Menschen dazu es in Beziehungen oder Ehen auszuhalten,
die nur noch ein Nebeneinander-her-leben und den Körper des anderen Benutzen
sind.
Letzteres
führt meist zu Machtspielchen und Manipulationen und das spielen leider viele
Menschen auch noch als Erwachsene, bis eine Ehe mehr Gewohnheit ist, als
wirkliche Liebe. In vielen Beziehungen führt das auf die Dauer zum Erlöschen
der Liebe, oft sogar zum Erlöschen jeglicher positiver Gefühle für den anderen.
Wie wird man
nun zu einer solch unabhängigen Persönlichkeit?
Es ist in der
Psychologie lange bekannt, daß verborgen in jedem Mann auch das Weibliche und
in jeder Frau auch das Männliche steckt und das Herausholen des jeweils anderen
Pols aus der eigenen seelischen Tiefe macht einen Menschen zu einer solch
runden Persönlichkeit.
Wenn also das
aktive, dynamische, mehr zum abstrakten und linearen Denken und zum Ausschalten
dabei beteiligter Gefühle neigende Männliche seine Ergänzung findet durch das
eher zum passiven, hingebungs- und gefühlvollen sowie zum intuitiven Denken
neigenden Weibliche, aber nicht durch einen anderen Menschen, sondern in sich
selbst, dann wird z. B. einer Frau nicht die Decke auf den Kopf fallen und sie
vor Langeweile ersticken, wenn sie keinen aktiven, impulsgebenden Mann an ihrer
Seite hat, weil sie ja das aktive Moment in sich selbst entwickelt hat, und der
Mann muß sein etwas zur Kühle neigendes Wesen nicht an der mehr gefühlvollen
Frau erwärmen und benötigt die Frau nicht mehr als Ausgleich für seine
gefühlsmäßigen Mängel, weil er selbst über ein reichhaltiges Gefühlsleben und
starke Liebegefühle verfügt.
Wenn dazu noch
Gott im Mittelpunkt des Menschen steht, dann benötigt die romantisch veranlagte
Frau nicht länger einen Märchenprinzen als Projektionsfigur für ihre
überquellenden Liebe- und Sehnsuchtsgefühle, und der Mann benötigt keine
Partnerin mehr, die bewundernd zu ihm aufblickt und sein geschwächtes
Selbstwertgefühl aufbessert.
Das bedeutet
nicht, daß man dann gar keinen Partner mehr benötigt, denn im Mann wird im
Großen und Ganzen immer das Männliche etwas mehr ausgeprägt sein und in der
Frau das Weibliche, aber eine Persönlichkeit, die beide Pole in sich entwickelt
hat, wird sich dann nicht mehr auf Partnerschaften einlassen, nur weil man's
mit sich selbst nicht länger aushält, oder weil man sich gezwungen fühlt, sein
schwaches Selbstwertgefühl durch einen Menschen des anderen Geschlechtes aufzupolieren,
also nicht um aus einem Mangelzustand herauszukommen, sondern weil man im
anderen eine Ergänzung und Bereicherung verspürt!
Wenn man's
ganz genau nimmt, dann bedeutet das natürlich immer noch daß man am anderen die
Ergänzung eines Mangels hat, denn ein Mann kann ja schon aus biologischen
Gründen nicht gleichzeitig Frau sein und umgekehrt, dieser Mangel ist jedoch
kein Existenzieller.
Das heißt,
mein Selbstwert- und generelles Lebensgefühl ist ohne einen Partner nicht so
stark beeinträchtigt, daß ich mir unbedingt einen suchen und die nächstbeste
sich mir bietende Gelegenheit nutzen müßte, um mir einen Partner oder Partnerin
an Land zu ziehen, sondern daß ich warten kann, bis mir der Richtige oder die
Richtige begegnet.
In einem
solchen Fall tritt auch die ganze Palette an negativen Gefühlen, die eine Ehe
oder Partnerschaft häufig begleitet und zerfrißt, wie Eifersucht und Angst, der
andere könnte einen verlassen, in den Hintergrund.
Das produktive
und kreative Moment wird in einer solchen Partnerschaft überwiegen.
Wie können wir
gemeinsam Gott dienen, jeder mit seinen Talenten und Stärken, könnte dann das
Motto einer solchen Verbindung zwischen zwei Menschen sein.
Natürlich wird
auch in einer solchen Partnerschaft das Gefühlsleben nach Gezeiten wie Ebbe und
Flut verlaufen, es sind jedoch damit die Voraussetzungen geschaffen, daß die
Liebe nicht versandet, sondern nach jeder Ebbe wird es wieder eine Flut geben,
die die Partnerschaft erneuert und vertieft.
(Auf dem
inneren Weg wird diese Vervollständigung der Persönlichkeit durch einen
Ausgleich der 4 Elemente und die Entwicklung der 7 göttlichen Eigenschaften
erreicht.)
Das heutige
"cool" sein, bedeutet nichts anderes, daß einer seine Persönlichkeit
gefühlsmäßig einschränkt, genau genommen sich gefühlsmäßig verarmt, aber diesen
Mangelzustand hinter der Maske einer Scheinüberlegenheit verbirgt (wodurch das
Verlangen nach einem Menschen, der ihn ergänzt nur umso größer wird).
Nicht selten
mit Hilfe von Drogen. Interessanterweise tun diejenigen, die die härtesten
Drogen zu sich nehmen am "Obercoolsten" und schauen auf alle anderen
herunter, obwohl sie möglicherweise schon nervliche Wracks sind und z. B. durch
Prostitution im Dreck liegen. (Das Buch von Christiane F. "Wir Kinder vom
Bahnhof Zoo", zeigt sehr eindrucksvoll diesen Mechanismus, je weiter einer
verkommen ist, desto "cooler" und "überlegener" versucht er
zu scheinen und leider fällt so manch einer, der noch nicht so weit unten ist,
auf diese Masche herein und versucht die "Obercoolen" nachzuäffen.)
Die oben dargelegten
Idealvorstellungen passen natürlich nur für die reiferen, entwickelten und auf
Gott ausgerichteten Seelen. Weniger entwickelte Seelen streben häufig nicht
einmal nach der großen Liebe. Diesen langt's, wenn der Partner gut aussieht,
wenn der Mann genug Geld verdient, die Frau den Haushalt macht, die Kinder
großzieht, wenn die Familie ein oder zweimal im Jahr in Urlaub fahren kann und
wenn ansonsten das richtige Programm im Fernsehen läuft, der Keller einen
ausreichenden Vorrat an Bier oder Wein enthält und es im Bett auch noch klappt.
Ich
vereinfache hier natürlich etwas, aber in manchen Partnerschaften läuft das
Beziehungsprogramm so ähnlich ab, und die Betroffenen haben gar keine größeren
Ansprüche an eine solche Partnerschaft und empfinden auch eine Zufriedenheit
dabei. Viele Ehen sind nicht viel mehr als eine Art Zweckgemeinschaft zum
Aufbau eines gewissen Vermögens und zur Aufziehung von Kindern. Häufig genug
ist aber dieser Inhalt einer solchen Beziehung nicht tragfähig genug, um eine
Partnerschaft ein Leben lang aufrecht zu erhalten.
Ohne daß Gott
als verbindende Kraft im Mittelpunkt steht, läßt sich heute nur selten eine
Partnerschaft lange durchhalten, jedenfalls nicht bei Seelen, die schon etwas
weiter entwickelt sind. Irgendwann erwacht bei jeder Seele die Sehnsucht nach
der Rückkehr in ihre himmlische Heimat und wenn der Mensch dann in eine
irdische Ehe eingebunden ist, bei der der Partner nichts von solchen
Bestrebungen wissen will, so entfernen sich die beiden von einander und es
kommt entweder zur Trennung oder die beiden leben anteilslos aneinander,
nebeneinander her und bereiten sich in manchen Fällen sogar die Hölle auf
Erden.
Sofern der
Partner, der noch nicht zum geistigen Weg gefunden hat, tolerant ist und den
anderen seine Neigung leben läßt, kann jedoch auch eine solche Ehe ganz gut
gehen. Es kommt sogar vor daß solche Ehen sogar besser funktionieren, als wenn
die beiden Partner einen geistigen Weg zusammen machen, aber sehr stur und
intolerant veranlagt sind und schon an Kleinigkeiten sich ein Streit entzündet.
Das letzte
i-Tüpfelchen an inniger Gemeinsamkeit, bleibt einer solchen Beziehung jedoch
verschlossen.
3) Letztlich
resultiert aus jeder Art von Glauben an Gott ein geistiger Weg. Es besteht aber
ein großer Unterschied, ob man nur einen äußeren Gott kennt, oder ob man weiß,
daß Gott im Inneren des Menschen zu
finden ist (was den äußeren Gott nicht ausschließt).
Christen, die
im Wesentlichen an einen äußeren Gott glauben, denen sind Menschen auf dem
inneren Weg meistens suspekt. Oft werden diese als "okkult" abgetan,
was in diesem Fall bedeutet, mit dunklen Mächten im Bunde.
Sofern man
selbst den inneren Weg geht, wäre es also geraten sich einen Partner zu suchen
der das ebenfalls für sich befürwortet.
Aber auch hier
gibt es verschiedene Strömungen und Ausprägungen eines inneren Weges sowohl
christliche, als auch z. B. Yogawege. (In beiden Strömungen gibt es brauchbare
Wege, die wirklich zu Gott führen und auch Abwege, die in die Irre gehen, auch
hier muß man mit der Zeit ein gutes Unterscheidungsvermögen entwickeln.)
Diejenigen,
die soweit gediehen sind, die innere Religion etwas ernster zu nehmen, neigen
häufig dazu lediglich einen Partner zu akzeptieren, der aus der Gruppe stammt,
in der sie selbst sind, in gewisser Weise zu leichtem Fanatismus. Damit hat man
rein theoretisch die geringsten Schwierigkeiten, praktisch gesehen kommen
jedoch die Differenzen an anderen Stellen zu Tage.
Auch in der
Partnerschaft geht es darum das gefallene Ego am anderen abzuschleifen und das
ist gerade mit dem Menschen mit dem man am nächsten zusammen ist, ein recht
schmerzhafter Prozess, der sich jedoch nicht vermeiden läßt, solange man ein
solches Ego mit sich herumträgt.
Gerade der Partner, zu dem wir uns hingezogen fühlen, ist in besonderem
Maße unser Spiegel wie auch unser Schleifstein. In unserer Ehe offenbaren sich
am intensivsten sowohl unsere positiven als auch unsere Schattenseiten, die uns
zu einer Verhaltensänderung motivieren sollen.
Je selbstloser
die Partner im Laufe ihrer Beziehung werden, desto harmonischer wird die Ehe.
(Selbstlosigkeit bedeutet ja nicht, daß man dann zum Knecht oder zur Magd des
anderen wird, sondern daß man den gefallenen Eigenwillen abstreift und mehr und
mehr den göttlichen Willen erspürt und verwirklicht und wenn der göttliche
Wille in einen Gegensatz kommt zum Eigenwillen des Partners, so ist klar, daß
man Gott mehr gehorchen soll als irgendeinem Menschen.)
Eine
glückliche Ehe zwischen zwei spirituellen Partnern mit Jesus als Mittelpunkt
ist bereits ein kleiner Himmel auf Erden.
Alle diese
drei Dimensionen der Liebe waren ja in meiner Partnerschaft mit Gundula
(verstorben am 21.5.97) vorhanden, sonst hätte ich sie nicht zur Frau genommen.
(Ich möchte damit jedoch nicht behaupten, alle Idealzustände sein von uns
bereit erreicht worden.)
Gundula hatte
die Fähigkeit dieses in Gedichtform auszudrücken und das möchte ich ans Ende
meiner Ausführungen stellen.
Gedicht von Gundula an Dieter
(Ostern 97)
Liebe und Treue schenke ich dir,
denn lange gehört mein Herz
schon dir.
In Krisen gekreuzigt, dann
wiedererstanden,
wächst die Liebe zu immer
festeren Banden.
Niemals möchte ich traurig dich
sehen,
immer mit deinem Schicksal
mitgehen.
Niemals Schmerzen möcht´ ich
bereiten
mit Liebe nur dich durch´s Leben
begleiten.
Gott soll dabei der Wachende
sein,
Engel begleiten die Wege rein.
Führen durch Täler, führen auf
Höhen
leiten durch Winde, Stürme und
Böen.
Wenn im Alter die Früchte erreicht,
geh´n wir zusammen ins andere
Reich.
In die Heimat des Lichts, das
Land ohne Regen,
geh´n unserem Ursprung mit
Freude entgegen.