Gegensätze zwischen Jesu Lehren und der Kirche

Gott ist natürlich daran interessiert, daß die Menschen, die sich für Ihn interessieren, Ihn auch wirklich kennen lernen. Deshalb gibt es schon seit die Menschheit existiert, immer wieder Mittler, die einen direkten Kontakt zu Gott herstellen und ihren Mitmenschen davon berichten können. Aus dem alten Testament der Bibel ist allgemein der Mose bekannt, der auf dem Berg Horeb eine Begegnung mit Gott hatte und diese in Form der 10 Gebote dem Volk Israel verkündet hat. Nach Mose kamen noch eine ganze Masse anderer Propheten, die zum Teil in der Bibel genannt sind, bis dann schließlich Jesus kam. Zu seiner Zeit waren die Pharisäer und Schriftgelehrten die geistlichen Führer des Volkes Israel. Diese hatten nun zu den 10 Geboten eine ganze Menge zusätzlicher Gebote und Verbote aufgestellt, was man alles tun und lassen soll. So z.B. war es verboten am Sabbat einen Kranken zu behandeln und unter anderem war Jesus so unbeliebt bei diesen damaligen Priestern, weil er viele dieser zusätzlichen menschlichen Satzungen einfach nicht zu beachten gewagt und das auch deutlich ausgesprochen hat, daß all die von Menschen gemachten Satzungen vor Gott keinen Wert hätten. Damit hat er das Ansehen der Priester vor dem Volk untergraben und deshalb haben diese ihn so gehaßt, daß sie seinen Tod beschlossen.

Nun hat sich nach der Himmelfahrt Jesu fast das gleiche zugetragen wie vorher bei Mose. Jesus brachte uns das göttliche Urevangelium. Die Jünger Jesu konnten noch einen direkten Kontakt zu Gott herstellen und z. B. von Petrus wird in der Bibel berichtet, daß er durch den Heiligen Geist eine tote Frau - mit Namen Tabea - wieder ins Leben zurück rufen konnte. Im Gegensatz zu den heutigen Pfarrern und Priestern waren die Jünger "Geistgelehrte" und keine Schriftgelehrten.

Schon unter den Jüngern gab es Meinungsverschiedenheiten über den richtigen Glauben und ein paar Generationen später gab es große Streitigkeiten, was man den glauben soll und was nicht. Wenn´s aber Streit gibt, dann zieht sich Gott bzw. sein Heiliger Geist zurück und es begann das, was man heute die Kirche nennt, eine Organisation mit bezahlten, nicht mehr vom Geist erwählten Priestern.

Die Kirchenführer haben dann irgendwann beschlossen, festzulegen, was man glauben soll und was nicht und aus diesem Bemühen ist die Bibel entstanden. In der Bibel nun steht noch eine ganze Menge von dem drin, was Jesus gelehrt hat, z.B. die Bergpredigt und vieles andere, was den Lehren und vor allem den Handlungen der heutigen Kirche ganz und gar widerspricht. So muß man zum Beispiel viele Geistliche mit "Hochwürden" oder mit "Eure Eminenz" anreden, und vom Papst spricht man gar als vom "heiligen Vater". In der Bibel heißt es: "Aber ihr sollt euch nicht Rabbi (was dasselbe ist wie "Hochwürden") nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemand euren Vater heißen; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist." (Matthäus 23 Vers 8+9) So hat sich z. B. Petrus, obwohl er durch den Heiligen Geist eine tote Frau wieder ins Leben zurückrufen konnte, mit Sicherheit nicht als "Herr Apostel" oder gar "heiliger Vater" anreden lassen, genau das aber machen die heutigen Geistlichen, die man alle mit einem Titel anreden muß, obwohl sie laut der Anweisung von Jesus doch unsere Brüder sein sollen, und seinen Bruder redet man bekanntlich mit Vornamen an.

Wenn ich nun darangehe, auch den sozialen Bereich zu beschreiben, so möchte ich mit Zitaten aus der Bibel kurz vor Augen führen, was eigentlich Jesus und den Urchristen damals vorgeschwebt ist: "Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Auch verkauften sie Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem einer in Not war." (Apostelgeschichte 2, V 44-45) "Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam." (ApG 4, V 32) Die zitierten Stellen aus der Apostelgeschichte zeigen, daß die Jünger und mit ihnen die ersten Christen begonnen hatten, ihr Leben nach himmlischen Idealen zu gestalten. Fordert man einen Christen heutzutage auf, sich mit dieser Textstelle auseinander zu setzen, da wird er meist etwas unwillig antworten, solche Formen des Zusammenlebens seien völlig veraltet und eben nicht mehr zeitgemäß. In der Tat wär's auch für mich unmöglich zu sagen, welcher Gemeinschaft ich mein Hab und Gut anvertrauen würde. Es dreht sich nun darum, daß man ja nicht mehr das Ideal als solches gelten lassen möchte. Zudem - und das muß ich in diesem Zusammenhang klar sagen - handelt es sich dabei um kommunistische Ideale, die sich zwar in den kommunistischen Systemen nicht haben verwirklichen lassen, aber nicht deswegen, weil die Ideale falsch wären, sondern weil die Kommunisten gerade die Kraft, nämlich Gott oder den Geist Gottes, der allein einen Menschen zu diesem Ideal befähigen kann, auslöschen wollten.

In die gleiche Kerbe schlägt ja auch die Geschichte mit dem reichen Jüngling, dem Jesus empfohlen hat: Verkaufe alles, was du hast, gib's den Armen und folge mir nach. Die folgende Passage in der "Apostelgeschichte" setzt sogar noch eins oben drauf. Da wollte nämlich einer in die Gemeinde eintreten und tat nur so, als ob er seinen gesamten Besitz mit einbrächte, einen großen Teil wollte er aber für sich zurückbehalten. Der vom Geist erfüllte Petrus durchschaute ihn, hielt ihm seine Verfehlung vor und darauf war das Leben dieses Mannes - mit Namen Ananias - zu Ende, d.h. er mußte durch einen übernatürlichen Eingriff sterben. Kurz darauf geschah dasselbe mit seiner Frau.

Gleichen nicht viele, die sich heute Christen oder sogar christliche Lehrer nennen, diesem Ananias und wollen sich an solchen Wahrheiten vorbeimogeln. Können diese wohl nach ihrem Ableben von dieser Welt etwas mit dem Himmel zu tun bekommen? Gott ist in vielem sehr viel toleranter als die offiziellen Lehren, es gibt bei ihm keine ewige Verdammnis (wie zum Beispiel die kath. Kirche lehrt), in vielem ist er sehr viel radikaler und erkennt keine Verwässerung seiner Wahrheiten an. Es heißt schließlich nicht umsonst, Himmel und Erde werden vergehen, aber mein Wort wird nicht vergehen.

Wenn man also das von Jesus gelehrte, geisterfüllte Weltbild sowie die religiös sozialistischen Ideale der ersten Christen vergleicht mit dem, was heute in den offiziellen Kirchen gelehrt wird, so läßt sich unschwer feststellen, daß die beiden nur noch recht geringe Übereinstimmungen aufweisen. Dazu kommt, daß sich die Kirchen in diesem Jahrhundert meist mit den Machthabern arrangiert und nicht selten deren System sogar stabilisiert (siehe A. Hitler) und auch davon profitiert haben (siehe Kirchensteuer). Darum fällt es vielen Menschen immer schwerer, den Kirchenglauben noch nachzuvollziehen, und die Austrittszahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Trotz materiellem Wohlergehen gibt es in den westlichen Industrienationen eine deutliche Tendenz zu einer seelisch-geistigen Verelendung und Verwahrlosung. Das heißt, die Masse der Menschen wird durch die dunklen Mächte über die Medien dahin beeinflußt, daß sie sich nur noch für Geldverdienen, Sex, Rockmusik, Drogen und Verbrechen interessiert. Leider gibt es im großen Maßstab derzeit keine Ideale mehr, die sich glaubhaft darstellen könnten. Das heißt, niemand weiß mehr so recht, was er eigentlich glauben soll und was nicht, und überall findet man unter einem frommen Mäntelchen nur Lug und Trug und materielles Gewinn- oder Machtstreben. Wenn also die Führungspersönlichkeiten in der Gesellschaft sich nur noch dafür interessieren, daß es ihnen möglichst gut geht, da wollen eben auch die Durchschnittsmenschen ihren Teil vom Kuchen abbekommen, egal wie, und wenn's sein muß auch mit kriminellen Methoden.

Deshalb ist es an der Zeit, daß wenigstens ein paar Menschen die urchristlichen Ideale wieder vorleben!!

Da die Bibel in vielem der kirchlichen Praxis widerspricht, war es den Gläubigen über tausend Jahre - nämlich bis zu Martin Luther - verboten, die Bibel selber zu lesen. Das muß man sich mal vorstellen, von der heutigen Zeit an zurückgeschaut bis zu Jesus war es die meiste Zeit verboten, die "Heilige Schrift" - wie man sagt - selbständig zu lesen. Jeder, der es gewagt hat, das doch zu tun und vielleicht sogar den Widerspruch aufzuzeigen zwischen der kirchlichen Praxis und den Lehren von Jesus, wurde verfolgt und nicht selten sogar umgebracht. Ich möchte nicht sagen, an der Kirche ist alles falsch, aber die Kirche macht dauernd einen Spagat. Auf der einen Seite die Lehren Jesu, die z.B. eine Mutter Teresa vorgelebt hat, und auf der anderen Seite ein kirchlicher Machtapparat, der mit Jesus nichts zu tun hat und der kirchliche Führer dazu bringt, dunkle Geld- und Machtgeschäfte zu betreiben. In den beiden vergangenen Weltkriegen wäre es die Aufgabe der Kirche gewesen, klipp und klar zu sagen, ein deutscher Christ schießt nicht auf seinen französischen oder englischen Bruder und umgekehrt, und in beiden Fällen hat die Kirche in großem Maßstab völlig versagt. Auch gegen die Judenbehandlung hat es keine offizielle kirchliche Stellungnahme gegeben.

Beide großen Kirchen versuchen das als kleinen Ausrutscher in Vergessenheit geraten zu lassen und tun immer noch so, als ob allein sie von Gott beauftragt seien zu entscheiden, was man denn glauben darf und was nicht, obwohl sie doch durch ihr Beispiel gezeigt haben, daß sie die Lehre Jesu in großem Maßstab verlassen haben.

Bescheidenheit war jedoch noch nie ein Kennzeichen von großen Organisationen, und daher kann man davon ausgehen, daß ihr Zustand heute ähnlich ist wie damals der des Tempels zu Jerusalem.

Zum nächsten Kapitel:


Prophetische Kundgaben zur Richtigstellung von kirchlichen Fehlern

Zurück zum Inhaltsverzeichnis