Bei Intermediarius (= Johanna van der Meulen) findet sich eine Gesamtschau der Trinität, der himmlischen Welten (Triade) und der kosmischen Entwicklung und damit eine Anknüpfung zu den in den Schriften der Theosophie, Anthroposophie und der Rosenkreuzerströmung nach M. Heindel geschilderten Verdichtungsprozessen.
Die Schilderung der urgeschaffenen Lichtwelt, bei Intermediarius "Himmelsrose" genannt sowie der Empörung und des Falles Luzifers, lange vor dem sog. Mondenstadium, können als Ergänzung bzw. Korrektur von R. Steiners Defiziten angesehen werden.
Von allen Rosenkreuzerschriften ist dieses Werk das einzig wirklich christliche (auch im Gegensatz zu dem aus Gründen der Anschaulichkeit oft genannten Max Heindel), indem es sich auf Lazarus und seine Erlebnisse während seines dreitägigen Aufenthaltes im Jenseits und seine Vision bei der Kreuzigung Jesu gründet, während die anderen Rosenkreuzerströmungen auf Christian Rosenkreutz (14. Jahrh.) zurück gehen.

Ein Schwachpunkt des Intermediarius ist, daß er die sieben Eigenschaften Gottes nicht kennt und daher weder den Makrokosmos noch die Analogie zum Mikrokosmos erschöpfend schildern kann und dadurch auch bei der Beschreibung des inneren Weges lückenhaft bleiben muß.

Des ungeachtet sind die vier Bücher des Intermediarius geradezu ein Schlüsselwerk zum Verständnis der Esoterik, da dieses Werk sämtliche Ebenen enthält und die Übergänge zwischen der Urschöpfung und dem gefallenen Kosmos darlegt.

Johanna van der Meulen kam auf dem von Rudolf Steiner beschriebenen Weg zur Einweihung und ihrer über Steiner hinausgehenden Christus-Erkenntnis. Eine organisierte Gemeinschaft, die sich um dieses Werk schart, ist mir jedoch nicht bekannt, zumal die Bücher des Intermediarius auf Grund ihrer Komplexität nur philosophisch Geschulten empfohlen werden können. Solchen möchte ich diese Bücher wärmstens ans Herz legen. (Das erste und vierte Buch aus dem Werk des Intermediarius )

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